Der smarte Herr Otto kann auch anders
- »Gigantisches« aus Soest
- Der smarte Herr Otto kann auch anders
Michael Otto jedenfalls kann auch anders als stets nur lächeln und Geduld zu zeigen. Das bekam die Actebis-Belegschaft in Italien zu spüren. Jahrelang hatte Otto brav restrukturiert, saniert, investiert. Am Ende hatte Italien nicht den gewünschten Gewinn abliefern können. Otto zog die Konsequenzen und verkaufte die Landesgesellschaft schließlich im vergangenen Oktober an die Esprinet Group.
Reisleine ziehen und Notverkauf – davon kann im Hinblick auf Actebis in Soest keine Rede sein. Die ehemalige HP-Managerin Schmidt ist denn auch bester Laune. Die anvisierten Ziele seien deutlich überschritten worden, »wir haben gigantische Wachstumsraten«, bestätigt Schmidt, die ihre Aussage natürlich dahingehend verstanden wissen will, dass der IT-Handel freilich ebenso unter dem nicht minder gigantischen Preisverfall zu leiden hat. Actebis in Deutschland hat diese negative Tendenz gut verkraftet und scheint auch weiterhin gut gerüstet zu sein. Das erste Quartal laufe gut, mehr will Schmidt nicht verraten. An Spekulationen zu einem Verkauf der Actebis-Gruppe mit ihren europaweit insgesamt 2.100 Mitarbeitern, die nun nach den guten Zahlen wieder aufkommen, will sich die Managerin nicht beteiligen. Nur soviel: An eine mögliche Zerschlagung des Broadliners durch einen Käufer glaubt Schmidt nicht. »Das macht keinen Sinn«.