Völlig unerwartet sind Google und die Open Handset Alliance wegen des Namens »Android« für ihr mobiles Betriebssystem verklagt worden. Eine kleine IT-Firma aus den USA behauptet die Rechte am Namen zu besitzen und fordert jetzt knapp 100 Millionen Dollar Schadensersatz von Google.
Streitereien um Namensrechte sind in Zeiten der globalisierten Industrie fast schon zu einem alltäglichen Vorkommnis geworden, insbesondere wenn es dabei um potentiell verkaufsträchtige Trendtechnologien geht. So streiten sich derzeit etwa mehrere große IT-Hersteller mit dem Unternehmen Psion Teklogix, dass den Trend-Begriff »Netbook« als Marke für sich beansprucht. Eine ähnliche Auseinandersetzung könnte jetzt auch Google bevorstehen: Das kleine IT-Unternehmen Android Data Corporation aus den USA ließ sich seinen Namen bereits 2002 schützen und geht deshalb nun rechtlich gegen Googles 2007 aus der Taufe gehobenes Handybetriebssystem »Android« vor, das derzeit von einigen Herstellern auch für den Einsatz auf Netbooks getestet wird.
Der Besitzer des Computerhändlers aus Illinois, Erich Specht, ist der Auffassung, Google verletzte mit »Android« seine Namensrechte, da sein Unternehmen bereits seit Jahren unter dem geschützten Namen »Android Data« ein Softwarepaket anbiete, mit dem sich E-Commerce-Server verwalten lassen. Als Schadensersatz verlangt er 94 Millionen Dollar von Google und der Open Handset Alliance, die an der Entwicklung der Plattform beteiligt ist. Auch wenn die Namensfrage wohl gerichtlich geklärt werden muss, scheint eines damit jetzt schon sicher: Specht geht es nicht wirklich um eine mögliche Konkurrenz zu seinem eigenen Produkt, sondern darum, als Trittbrettfahrer möglichst Kasse auf Kosten des Hypes um die ersten Android-Telefone zu machen.