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Häufung von Betrugsfällen

Grenzüberschreitender Onlinehandel im Zwielicht

Der Sicherheits-Spezialist OpSec Security berichtet über eine steigende Anzahl an Kundenbeschwerden über betrügerische E-Commerce-Angebote aus dem Ausland. Für Käufer gilt: Vorsicht ist geboten. Der Branche droht unterdessen ein Imageschaden.

Autor:Matthias Hell • 9.2.2010 • ca. 1:15 Min

Als Initiator des Negativ-Preises »Das Schwarze Schaf« hat der Sicherheits-Spezialist OpSec Security in den letzten Monaten gehäuft Zuschriften von Verbrauchern erhalten, die über schlechte Erfahrungen beim Online-Einkauf im Ausland berichten. Wer hier an ein schwarzes Schaf geriet, erhielt entweder nicht das richtige Produkt, eine Fälschung oder aber gar keine Lieferung. »Dabei gehen unseriöse Händler meist ähnlich vor: Sie bieten Ware viel günstiger als in Deutschland an – wobei Kunden manchmal gar nicht auf Anhieb erkennen, aus welchem Land die Produkte verschickt werden – und sie liefern in erster Linie nur gegen Vorkasse«, berichtet Mecky Imkamp, Marketing Managerin bei OpSec Security.

Zwar würden einige Anbieter inzwischen auch eine Überweisung über PayPal anbieten, jedoch nütze diese sichere Zahlungsmethode nichts, wenn man falsche oder gefälschte Ware erhalte. Denn in diesem Fall sei die Lieferung erfolgt und man könne das gezahlte Geld daher nicht ohne weiteres zurückfordern. »Wir raten Verbrauchern, bei Online-Händlern, die aus dem Ausland versenden, besonders vorsichtig zu sein, indem sie sich zum Beispiel vor ihrem Kauf erst einmal im Internet über den Verkäufer informieren«, erklärt Imkamp. Zudem solle man im Voraus prüfen, welche Kosten durch den Versand aus dem Ausland zusätzlich entstünden, wie z.B. Zollgebühren. »Unter Umständen ist der gewünschte Artikel dann gar nicht mehr preiswerter als in einem deutschen Online-Shop.« Bei auffällig günstigen Preisen liege zudem der Verdacht nahe, dass es sich bei den angebotenen Produkten um Fälschungen handelt oder sie gar nicht existieren.

Bereits 2008 kündigte die damalige EU-Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kunewa an, den europaweiten Onlinehandel vereinfachen zu wollen (CRN berichtete). Die fortgesetzten negativen Erfahrungen der Kunden wirken dem entgegen und auch die Bemühungen deutscher Onlinehändler, selbst ins Ausland zu verkaufen, werden so erschwert.