Großaufträge beflügeln IT-Outsourcing
Laut einer Analyse der Beratungshauses Active Sourcing haben deutsche Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten Outsourcing-Verträge im Volumen von 15,1 Milliarden Euro vergeben. Das bedeutet einen Zuwachs von 17 Prozent zum Vorjahr.

Das Gesamtvolumen dürfte noch höher sein, da der »Sourcing Monitor« nur Aufträge erfasst, die über 10 Millionen Euro dotieren. Allein im zweiten Quartal dieses Jahres zählten die Marktbeobachter acht Abschlüsse über mehr als 10 Millionen Euro. Ihr Gesamtvolumen, also verteilt über die meist mehrjährige Vertragslaufzeit, beträgt 2,8 Milliarden Euro.
Sechs dieser Verträge waren Neuabschlüsse, darunter der Mega-Deal zwischen Karstadt-Quelle und dem texanischen IT-Dienstleister EDS.
Überraschend hoher Zuwachs
Das durchschnittliche Auftragsvolumen beläuft sich auf knapp 43 Millionen Euro. Im Schnitt dauern die Kontrakte 5,4 Jahre. Die hohe Zuwachsrate überrascht Stefan Regniet, CEO von Active Sourcing, nicht. »Deutsche Unternehmen folgen dem Outsourcing-Trend aus dem angelsächsischen Raum und nehmen so im europäischen Markt eine Schlüsselrolle ein«, so der Analyst.
Nach der Industrie und Banken, die bereits seit längerem ihre IT außer Haus managen lassen, ziehen nun Telekommunikationsunternehmen und sogar der Handel nach.
Sektoren wie Behörden, die Reise- und Transportbranche sowie Versicherungen liegen der Untersuchung zufolge auf den hintern Plätzen. Sie lagen zwar auch ihre IT verstärkt aus, die Volumina ihrer Abschlüsse machen aber derzeit nur 5 Prozent des Gesamtmarktes aus.
Desktop- und Netzwerkservices an der Spitze
Nach Aufgabenbereichen entschlüsselt sieht die Bilanz wie folgt aus: 38 Prozent des Marktes entfallen auf das Auslagern von Desktop- und Netzwerk-Services. Hier kämpfen die Anbieter aber besonders mit sinkenden Preisen, weil solche Dienstleistungen mittlerweile zum Standard gehören. An zweiter Stelle folgt der Mainframe-Sektor, gefolgt von Midrange und WAN/Voice-over-IP.
SAP-Outsourcing belegt in der Statistik von Active Sourcing zwar den letzten Platz. Dennoch dürfte das Auslagern von Betrieb und Support im Umfeld von SAP einen großen Stellenwert bei Kunden haben. Da solche Verträge in der Regel unter einem Volumen von 10 Millionen Euro liegen, werden sie vom »Sourcing Monitor« nicht erfasst.