Die deutschen TK-Distributoren reagieren auf den Insolvenzantrag von Benq Mobile: Die Grossisten nehmen keine Ware mehr an, Zahlungen an den Handy-Anbieter werden gestoppt. Konkurrierende Hersteller bieten bereits einen Austausch der Lagerware an.
Die Lage für Benq Mobile ist noch ernster als angenommen. Zwar fordern Politiker die Konsumenten auf, Benq-Handys zu kaufen, doch der Großhandel hat dem angeschlagenen Hersteller das Vertrauen entzogen. Mehrere TK-Distributoren nehmen keine Benq-Geräte mehr an, Zahlungen an das insolvente Unternehmen liegen auf Eis. Wie Computer Reseller News von Branchenkennern erfuhr, sollen konkurrierende Handy-Hersteller bereits angeboten haben, Lagerbestände auszutauschen.
»Wir gewähren aufgrund der unklaren Lage vorerst nur zwölf Monate Garantie für Benq Siemens- Handys. Aus gleichen Gründen legen wir uns natürlich auch keine großen Bestände mehr aufs Lager, zumal die Nachfrage seit der Insolvenz-Meldung rückläufig ist«, betont Nadine Alles, Marketing- Managerin beim Kirkeler TK-Großhändler Herweck AG. Allerdings sei eine Auslistung derzeit noch kein Thema. Andere Grossisten, wie beispielsweise Komsa, wollen die weitere Entwicklung erst einmal abwarten. Benq-Handys, die man noch auf Lager habe, »werden wir auch weiterhin verkaufen«, wie Uwe Bauer, Marketingleiter Komsa/ Aetka, im Gespräch mit Computer Reseller News betont.
Unterdessen haben auch Netzbetreiber wie T-Mobile oder Vodafone ihre Bestellungen für Benq- Handys gestoppt. Die vorhandene Lagerware werde zwar noch abverkauft, für neue Lieferungen müssten aber Fragen hinsichtlich Reparatur oder Beschaffung von Ersatzteilen noch geklärt werden. Unter der Pleite von Benq Mobile in Deutschland leiden auch die Geschäfte in Österreich. Mobilkom Austria hat als erster österreichischer Netzbetreiber offene Bestellungen auf Eis gelegt.