GSD vertraut seinem alten Firmennamen
Einst einer der ganz Großen, dann Insolvenzphase, jetzt nur noch halb so groß, aber mit neuem Schwung wieder im Geschäft. Der Used-IT-Spezialist GS Datentechnik hat sich selbst aus der Insolvenz gezogen und firmiert wieder unter altem Namen.
Die vergangenen zwölf Monate haben Spuren hinterlassen. Im Unternehmen und auch bei Ralf Schweizer. Der geschäftsführende Gesellschafter der GS Datentechnik GmbH in Garching bei München war physisch oftmals an seine Grenzen angelangt, wie er ohne Umschweife zugibt. Kein Wunder, nachdem er im August vergangenen Jahres als Geschäftsführer des Remarketing- Unternehmens Insolvenz anmelden musste. Die Firma, die in ihren besten Zeiten etwa 90 Mitarbeiter beschäftigte und mehr als eine halbe Million Systeme auslieferte, war in Zahlungsprobleme geraten.
Das alles ist aber Vergangenheit. Denn, so Schweizer, »sehr viele Lieferanten und Kunden haben uns in den schweren Stunden nicht vergessen, das hat uns sicherlich geholfen, wieder auf die Beine zu kommen«. Schließlich würde sich das Geschäft mit Gebraucht-IT lohnen. Vor allem Unternehmen und Verwaltungen benötigen Spezialisten, die gebrauchte IT übernehmen und die gespeicherten Daten absolut sicher löschen beziehungsweise die Speicher unwiederbringlich zerstören können.
Der hohe Qualitätsstandard ist sicherlich ein Grund, warum GSD die Rückkehr ins Geschäft gelungen ist. Acht Wochen nach dem Insolvenzantrag konnte Schweizer das Kerngeschäft als Gesellschafter von den Eltern übernehmen. Anfangs unter der Firmierung RS ITL GmbH, mit GSD als Marke. »Da die Bezeichnung GSD bei unseren Geschäftspartnern fest verwurzelt ist, habe ich zum 1. Juli das Unternehmen wieder unter dem Namen GS Datentechnik ins Handelsregister eintragen lassen.«
Schweizer hat die neue, alte GSD dem momentanen Geschäft angepasst: Kleinere Firmenfläche, 45 Festangestellte, und keine Abhängigkeit von nur einem oder wenigen sehr großen Lieferanten. »Wir sind zwar an Großprojekten dran, wollen aber nicht mehr allein davon abhängig sein.« Seinen derzeitigen festen Kundenstamm beziffert er auf etwa 300 bis 400. Die Waren werden überwiegend aus der freien Wirtschaft bezogen – entweder über direkte Kontakte zu den Betrieben, oder über Fachhändler, die Altgeräte ihrer Kunden abholen und verwerten lassen. »Für die Kunden lohnt sich das auf jeden Fall, denn je nach Restwert erhalten sie von uns einen ordentlichen Betrag für die Ware«, sagt Schweizer.
Die wiederaufbereiteten Produkte werden sowohl über den Fachhandel verkauft, wie auch über den Export. »Bei einem Preis von beispielsweise 60 bis 100 Euro lohnt sich der Kauf für einen gebrauchten 19-Zoll-TFT.« Zudem gebe GSD auf alle Produkte eine Gewährleistung von zwölf Monaten und biete unter anderem den Wiederverkäufern After Sales Support an. Welche Bedeutung der Gebrauchtmarkt hat, belegt er damit, dass etwa 70 bis 80 Prozent der alten PC-Systeme wieder in den Markt zurückkommen würden. Aber: »Leider sind noch längst nicht alle Fachhändler daran interessiert, alte Produkte ihrer Kunden an ein Remarketing- Unternehmen zu geben.« Trotzdem ist er mit dem Neuanfang zufrieden und sieht für die Zukunft die Chance, kontinuierlich zu wachsen.
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