Quereinsteiger können sich derzeit über gute Erfolgschancen für ihre Bewerbungen freuen. Denn der Mangel an Fach- und Führungskräften in Deutschland führt zu einer stärkeren Nachfrage nach Quereinsteigern auf dem Stellenmarkt, so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Personalberatung personal total AG.
Durchgeführt wurden die Untersuchung auf auf Basis von AnzeigenDaten.de. Untersucht wurden 102 Printmedien und 20 Online-Stellenbörsen in Deutschland. Die Zahl der Unternehmen, die in ihren Stellenanzeigen explizit Quereinsteiger angesprochen haben, lag im ersten Quartal 2012 bei rund 3.900, was einer Steigerung um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entsprecht. Besonders gesucht sind Seiteneinsteiger in der Berufsgruppe Vertrieb/Verkauf. In diesem Bereich haben im ersten Quartal 2012 ca. 1.500 Unternehmen insgesamt rund 5.100 Anzeigen geschaltet, die sich auch an Quereinsteiger richteten. Das sind rund 38 Prozent aller Anzeigen mit entsprechendem Bezug. Zum Vergleich: In der Berufsgruppe IT/TK lag die Zahl der »Quereinsteiger-Anzeigen“»nur bei ca. 1.200, geschaltet von rund 460 Unternehmen. In den technischen Berufen wurden ca. 970 solcher Anzeigen von rund 470 Unternehmen publiziert.
Im gesamten Jahr 2011 richteten sich rund 30.000 Stellenanzeigen von etwa 5.500 Unternehmen explizit auch an Quereinsteiger. Dies entspricht 2,6 Prozent aller Unternehmen, die eine Stellenanzeige geschaltet haben. Nach Einschätzung von Tilmann Gante, Vorstand der personal total AG, könnten durch eine verstärkte Ansprache von Quereinsteigern wichtige Ressourcen auf dem Personalmarkt erschlossen werden: »In immer mehr Berufsfeldern ist weniger die theoretische Ausbildung entscheidend, sondern vielmehr die praktische Erfahrung«. Gerade in Bereichen wie Web-Programmierung oder auch Social Media gebe es viele erstklassige Leute, die sich ihr Wissen in privaten Projekten oder auf andere Weise außerhalb der klassischen Berufslaufbahn angeeignet hätten. Gante rät: »Unternehmen sollten auch diese Gruppen als potenzielle Mitarbeiter im Blickfeld haben und dies offen kommunizieren«.