Haubrich stolperte über Generationenkonflikt

Was Unternehmenskenner schon ahnten, bestätigt nun ein Bericht der Financial Times Deutschland: Die EP-Vorstände Hartmut und Edgar Haubrich haben ihren Neffen Oliver Haubrich wegen persönlicher Animositäten von der Unternehmensspitze abberufen.

Bereits als Electronic Partner (EP) Ende Januar in einer knappen Mitteilung meldete, Oliver Haubrich habe die Geschäftsführung der Verbundgruppe verlassen, sprachen erste Stimmen von einem internen Zerwürfnis in dem Familienunternehmen (CRN berichtete ). Ein Bericht in der Financial Times Deutschland (FTD) bestätigt nun diesen Verdacht: Der Zeitung liegen interne Dokumente vor, die belegen, dass Haubrich wegen persönlicher Animositäten seiner beiden Onkel Hartmut und Edgar Haubrich – beide ebenfalls im Vorstand des Unternehmens – den Hut nehmen musste. Der 42-jährige bisherige EP-Chef werde darin unter anderem als »Sprücheklopfer«, »mediengeil« und »wirklichkeitsfremd« bezeichnet, so das Blatt. Zum Ausdruck komme dabei ein Generationenkonflikt zwischen den EP-Urgesteinen und ihrem McKinsey-geschulten Neffen.

Doch werden Oliver Haubrich offensichtlich auch konkrete Fehlleistungen vorgeworfen: Neben dem Scheitern der Expansion von EP in die Türkei wird hier vor allem die ungünstige Entwicklung des Medimax-Fachmärkte entwickelt. Dass EP mit der Insolvenz der Wegert-Promärkte zudem einer der wichtigsten Umsatzpfeiler weggebrochen sei, wurde offensichtlich ebenfalls Haubrich angelastet.

Dennoch sorgt der Abgang des populären EP-Chefs bei vielen Mitarbeitern für Kopfschütteln. Bei Haubrichs Verabschiedung seien sogar vereinzelt Tränen zu sehen gewesen, so die FTD. »Ich wäre nie davon ausgegangen, dass es einmal ein fremdes Management im operativen Geschäft von EP gibt«, bekräftigt auch ein Brancheninsider gegenüber CRN. Haubrich-Nachfolger Jörg Ehmer ist der erste EP-Chef, der nicht aus den Reihen der Haubrich-Familie stammt.

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