Hersteller-Partner IVS GmbH: Dienstleister statt Distributor. Die Amberger Industrievertretung Helmut Schweiger, kurz IVS, startete 1991 als TK-Distributor. Inzwischen hat sich der Familienbetrieb jedoch als Vertriebsspezialist für Hersteller wie Motorola und DeTeWe aufgestellt.
Der Abschied von der TK-Distribution begann für das Unternehmen bereits vor einem Jahrzehnt. Im Jahr 1995 unterzeichnete Firmengründer Helmut Schweiger eine Vereinbarung mit dem belgischen TK-Hersteller Topcom und avancierte damit zum deutschen Hauptvertriebspartner. Topcom war hierzulande weitgehend unbekannt, doch mit Hilfe von IVS gelang es, die damals hauptsächlich für das Einsteigersegment konzipierten DECT-Telefone zuerst in die Flächenmärkte und später in allen Vertriebskanälen zu etablieren. Kein Wunder, denn IVS-Firmengründer Helmut Schweiger kannte sich mit dem Vertrieb elektronischer Kleingeräte durch seine mehrjährige Mitarbeit beim Elektronikriesen Conrad bestens aus.
Mit Swissvoice kam 2003 ein weiterer Exklusivpartner hinzu. Die frühere Ascom-Endgeräte-Division, die seit vergangenem Jahr zur Oristano-Gruppe (Lugano/ Schweiz) gehört, sorgte als zweite Endgeräte-Marke für kräftigen Schub: Der IVS-Umsatz kletterte innerhalb eines Jahres um fasst zehn Millionen Euro. Seit Anfang dieses Jahres ist mit der Aastra-Tochter DeTeWe ein weiterer, prominenter Name hinzugekommen. Für DeTeWe vertreibt IVS sämtliche Consumerprodukte, darunter DECT- und ISDN-Telefone sowie kleinere TK-Anlagen. Mit Klaus Griebel wechselte zudem der frühere Leiter des indirekten Vertriebs von DeTeWe zu IVS.
Als Konkurrent des Großhandels sieht sich IVS nicht ? im Gegenteil: »Wir konkurrieren nicht mit der Distribution, sondern sind der ausgelagerte, verlängerte Vertriebsarm der Hersteller«, verdeutlicht Firmengründer Schweiger die Strategie seiner Firma. Im Klartext: Die Distributionspartner ordern ihre Ware nicht mehr beim Hersteller, sondern bei IVS. Fachhändler können bei den Ambergern hingegen ebenso wenig Ware bestellen wie Endkunden. Die Hersteller sparen durch die Zusammenarbeit nicht nur Vertriebspersonal ein. Das 9.000 Quadratmeter große IVS-Logistikzentrum ersetzt den Firmen auch einen Großteil ihrer Lagerhaltung. Auch bei der RMA-Abwicklung springt die Firma ein ? obgleich wirkliche Reparaturen bei den Consumerprodukten vermieden werden: Defekte Geräte werden getauscht oder es erfolgt eine Gutschrift.
Die Partnerschaft mit DeTeWe dürfte IVS in diesem Jahr eine weitere Aufwärtsentwicklung bescheren: »Ich rechne mit einem Umsatzzuwachs von rund zwanzig Prozent«, ist Schweiger überzeugt. Damit würde das 40-köpfige Unternehmen erstmals rund 35 Millionen Euro umsetzen. Das Konzept, für mehrere Hersteller als Vertriebs- und Logistikdienstleister zu fungieren, geht jedoch nicht erst seit der Kooperation mit DeTeWe auf. Mit der Funkgeräte-Sparte von Motorola ziert ein weiterer, prominenter Markenhersteller die Liste der Kooperationspartner.
Zufrieden gibt sich Schweiger mit seinen bisherigen Erfolgen jedoch noch nicht: »Wir wollen stärker in den Bereich Home Network vordringen und halten in diesem Bereich gezielt Ausschau nach weiteren, möglichen Partnern«, erläutert der Geschäftsführer. Den bestehenden Partner Topcom kann Schweiger immerhin schon als Referenz benennen: Die Belgier haben ihr Produktportfolio stark in Richtung Home Network-Produkte ausgeweitet. Neben MP3-Playern und USB-Sticks bietet die Firma neuerdings auch Wireless Router und PC-Cards an. Zudem präsentierte das Unternehmen jüngst eine ganze Palette »Skype-zertifizierter« VoIP-Produkte, darunter mehrere Schnurlostelefone, ein Freisprechsystem für Konferenzschaltungen und eine Webcam.
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