Hersteller von x86-Servern im Test : Professionelle Hilfe

4. August 2005, 0:00 Uhr |

Hersteller von x86-Servern im Test : Professionelle Hilfe. Unterstützung in Projekten und technischer Support zählen zu den Stärken der fünf getesteten Hersteller von x86-Servern. IBM konnte sich am meisten Lob verdienen, knapp dahinter folgen Acer und der Newcomer in diesem Segment, Sun Microsystems.

Hersteller von x86-Servern im Test : Professionelle Hilfe

Anders als beim Verkauf von PCs und Notebooks spielen Service und Support durch den Hersteller im Server-Umfeld eine entscheidende Rolle. Wenn auch die Ein- bis Zwei-Wege-Maschinen mit x86-Prozessoren bei hierzulande circa 70.000 verkauften Systemen pro Quartal eher Volumenprodukte sind als die leistungsstärkeren Unix-Server, erwarten Channel-Partner dennoch dedizierte Unterstützung von ihren Herstellern. Dies zeigte sich unmissverständlich in den Ergebnissen des aktuellen Partnerprogrammtests der CRN im Bereich der x86-Server.

Den obersten Podestplatz unter den fünf teilnehmenden Herstellern sicherte sich diesmal IBM. Mit der Gesamtnote 2,22 konnte sich Big Blue vor Acer (2,28) und Sun Microsystems setzen. Den vierten Platz sicherte sich Maxdata noch mit der Note 2,48. Lediglich Fujitsu Siemens Computers verpasste die Zertifizierung ? allerdings denkbar knapp mit einer Gesamtnote von 2,53. Das kommt überraschend für FSC, da sich der Konzern in den vergangenen Tests (siehe CRN 31/04 und CRN 41/04) stets über die Auszeichnung »CRN Certified Program« freuen durfte ? bei den Unix-Servern sogar als Testsieger. Ganz auf die Teilnahme am Vergleich verzichtet hat allerdings der Marktführer bei x86-Servern in Deutschland, Hewlett-Packard. Ohne Angabe von detaillierten Gründen zog der Hersteller seine ursprüngliche Zusage kurz vor Beginn der Umfrage wieder zurück.

Presales und technischer Support sowie Projektunterstützung zählen zu den Domänen der fünf Hersteller, hierfür vergaben die befragten Fachhändler und Systemhäuser durchschnittlich die besten Noten, nämlich 2,07, 2,14 beziehungsweise 2,05. Allein bei Maxdata monieren die Partner Defizite in punkto technischem Support (Note 2,50). Geschäftsführer Dirk Quell vermutet Kommunikationsprobleme zwischen dem Channel und der Maxdata Support-Abteilung als Ursache für diese negative Einschätzung. Traditionell schlecht bewertet wurde wieder einmal der Punkt »Weitergabe von Leads« (Note 3,52). Hier konnte keiner der Hersteller maßgebliche Vorteile für sich verbuchen.

Eher unzufrieden zeigen sich die Channel-Partner auch mit der finanziellen Unterstützung (Note 2,81) und der Projektfinanzierung (Note 2,84). Allein Testsieger IBM kann in diesen Disziplinen punkten und setzt sich von den Mitbewerbern ab. Beim umstrittenen Thema Projektschutz gehen die Ansichten wie auch die Bewertungen auseinander. Unter rechtlichen Aspekten ist ein »echter« Schutz von Projekten durch die Hersteller gar nicht zulässig. Die einzelnen Anbieter kommen ihren Partnern im Projekt in der Regel jedoch mit individuellen Hilfestellungen entgegen. Maxdata verdiente sich in diesem Punkt von seinen Partnern die Bestnote 2,13. Friedrich Röder, bei Sun für die Partnerprogramme im Bereich x86-64 verantwortlich, hält aber grundsätzlich nicht viel davon: »Projektschutz ist gut für einen Partner, aber schlecht für viele.«

Die von den befragten Resellern genannten Verbesserungsvorschläge für die Partnerprogramme konzentrieren sich im Wesentlichen auf die Bereiche Marketing und Verkaufsunterstützung. Die Betreuungsqualität wird insgesamt mit eher gut bewertet. Speziell die »Kommunikation mit dem Hersteller« (Note 2,10) und die »Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter« (Note 1,87) schneiden besonders gut ab. Einen herausragenden Job in Sachen Partnerbetreuung machen offenbar die Mitarbeiter des taiwanischen Herstellers Acer. Sowohl im Hinblick auf die Hilfsbereitschaft (Note 1,55) als auch für die »Unterstützung bei Problemen« (Note 1,64) konnte Acer jeweils die mit Abstand beste Note einheimsen.

Generell fühlen sich Fachhändler und Systemhäuser bei »Ihrem« Hersteller aber gut aufgehoben (Durchschnittsnote 1,89) und ernst genommen (Durchschnittsnote 1,97 ? Bestnote Maxdata 1,58). Dabei dürfte es auch eine nicht unerhebliche Rolle spielen, dass sich die fünf Server-Anbieter als »fairer Geschäftspartner« (Note 1,81) zeigen.

Den Server-Systemen attestieren die Channel-Partner, unabhängig von der eingesetzten Prozessorplattform, durchweg gute Qualität ? hier konnten vor allem Sun (Note 1,67) und FSC (Note 1,74) überdurchschnittlich punkten. Im Hinblick auf die Konfigurierbarkeit der Produkte liegen die Primergy-Server von FSC einsam an der Spitze der Bewertung (Note 1,58). Beim Pricing hat nach Ansicht der Reseller wiederum Acer die Nase vorn (Note 2,09). Im Wettbewerb der CPU-Anbieter konnte AMD mit seinem Server-Prozessor Opteron Boden gutmachen gegenüber Intel. Die überwiegende Mehrheit der befragten Fachhändler verkauft zwar noch immer Intel-Server, bei rund 14 Prozent ist aber bereits mehr als jedes dritte verkaufte Gerät ein AMD-System. 64-Bit-Computing ist im Bereich der hier untersuchten Einstiegs-Server noch kein Killer-Kriterium für den Verkauf. Nur acht Prozent gaben an, die Fähigkeit, 64-Bit-Applikationen nutzen zu können, sei ein Muss. Für über 40 Prozent spielt dieser Punkt keine Rolle.

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