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Exklusiv-Interview

»Am Planet sieht man, wie wunderbar ein solches Produkt funktionieren kann«

Autor:Redaktion connect-professional • 26.2.2008 • ca. 2:00 Min

Inhalt
  1. »Heute muss eine Messe Lösungen zeigen«
  2. »Am Planet sieht man, wie wunderbar ein solches Produkt funktionieren kann«

CRN: Wie müssen sich ITK-Messen in Zukunft präsentieren, um erfolgreich zu sein?

Raue: Die Zeit der einfachen Produkterklärungen ist vorbei. Die Diversifizierung innerhalb der Produkte wird immer vielfältiger. Heute muss eine Messe Lösungen zeigen, und nicht nur Einzelprodukte. Nur so kann man Besucherinteresse generieren. Und wir müssen gezielt Communities, also Interessengruppen, ansprechen. Für sie wurden Bereiche geschaffen wie Home, Mobile, der Public Sector oder E-Health. Und natürlich der Planet Reseller für den Handel. Gerade am Planet sieht man, wie wunderbar ein solches Produkt funktionieren kann.

CRN: Die Zukunft der ITK-Messen liegt also in Lösungen und Kongressen?

Raue: Lösungen sind komplexe Gebilde, die erklärt werden müssen, wofür wir bestimmte Zielgruppen zusammenbringen. Dazu haben wir die Abteilung Besuchermanagement gegründet. Sie bringt im Vorfeld der Messe die richtigen Gruppen und Angebote zusammen, wozu auch Foren, Vorträge und Kongresse gehören, ebenso wie Führungen über das Gelände. Nur so funktioniert ein solcher Marktplatz.

CRN: Aber der Ausstellerschwund bleibt.

Raue: Das resultiert auch daraus, dass sich die Märkte extrem verändert haben. Wir hatten allein 700 Firmen aus Taiwan. Die aber verlagern sich immer mehr nach China. Also wird die Beteiligung aus Taiwan mit etwa 200 Firmen geringer ausfallen, dafür aber die Ausstellerzahl aus China anwachsen. Und im Inland verändert sich der Markt durch immer weniger produzierende Firmen ebenfalls. So ist kein Zuwachs zu erwarten.

CRN: Kann sich das auf das Besucherinteresse niederschlagen?

Raue: Ich glaube nicht. Denn selbst wenn die Firmen nicht mit großen Ständen präsent sind, sind sie häufig als Partner auf anderen Ständen vertreten. Außerdem kommen auch immer wieder neue Aussteller hinzu.

CRN: Die Schließung der Halle 1, die mit Umzügen der dort fest etablierten Aussteller verbunden war, hat zu einigem Unmut geführt. Wie ist aktuell die Stimmung?

Raue: Die Halle 1 ist 37 Jahre alt und wurde heutigen Ansprüchen an den Messeservice nicht mehr gerecht. Mittlerweile haben wir, seit ich vor 28 Jahre bei der Messe anfing, viele feste Einrichtungen abgebaut. Zum Beispiel die Stahlstraße, aber auch Nutzfahrzeughersteller oder die Elektroindustrie hatten feste Stände. Die haben wir zum Nutzen der Aussteller beseitigt. Dadurch sind die Firmen viel flexibler in der Standgröße und können sich so kostengünstiger präsentieren. Bei der Halle 1 haben wir mit 95 Prozent aller Aussteller eine sehr, sehr gute Regelung gefunden.

CRN: Was wünschen Sie sich für die CeBIT?

Raue: Ich wünsche mir sehr zufriedene Aussteller und dass sie wieder kommen. Denn letztlich sind wir Dienstleister, bauen einen Marktplatz auf, der gut funktioniert, wenn die Firmen gute Geschäfte machen. Sie sollen gern nach Hannover kommen und sich wohl fühlen. Und wenn der Service in Ordnung ist, werden die Besucher zufrieden sein. Dann bin auch ich zufrieden. Egal, wie viele Menschen kommen. Wichtig ist, dass die richtigen Besucher kommen und ihren Messebesuch effizient gestalten können.