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Kahlschlag betrifft auch Deutschland

HP verlagert deutsche Server-Fabrik nach Tschechien

Hewlett-Packard hat am Donnerstag angekündigt, sich in den kommenden beiden Jahren von 5.700 Mitarbeitern in EMEA zu trennen. Eine Server-Fabrik soll von Deutschland in die Tschechische Republik verlagert werden.

Autor:Nadine Kasszian • 3.6.2009 • ca. 1:10 Min

IT-Riese Hewlett-Packard hat angekündigt, dass auch in der EMEA-Region in den nächsten zwei Jahren 5.700 Stellen abgebaut werden sollen. Wie viele der Stellenkürzungen im Zusammenhang mit der am 19. Mai angekündigten Reduktion um 6.400 Stellen stehen, als HP eine Gewinnwarnung herausgegeben hat, gab das Unternehmen jedoch nicht bekannt. Bereits unmittelbar nach der Übernahme des Outsourcing-Spezialisten EDS im vergangenen Jahr hatte EDS die Entlassung von über 24.000 Mitarbeitern angekündigt. Am vergangenen Donnerstag hat der Hersteller den Restrukturierungsplan für EMEA den im European Works Council organisierten Betriebsräten vorgelegt. Im europäischen Raum beschäftigt HP derzeit rund 80.000 Mitarbeiter – sieben Prozent von ihnen werden in den kommenden zwei Jahren ihre Stelle verlieren. Der Stellenabbau betrifft vor allem die Produktionsstätten für Enterprise, Storage und Server (ESS) in Deutschland und Schottland. Laut Medienberichten der lokalen Presse erklärte der Computer-Hersteller den Mitarbeitern in Böblingen in der vergangenen Woche, dass 80 Stellen in dem Werk in Gültstein, das Netzwerkrechner und Speichersysteme fertigt, in die tschechische Republik verlagert werden.

Weitere 140 Stellen fallen bis 2010 beim Logistikunternehmen LGI und weiteren HP-Partnern in Gültstein weg. Außerdem wirken sich die Stellenstreichungen auf den im vergangenen Jahr übernommenen IT-Dienstleister EDS aus: Bis zu 2700 Beschäftigte sollen von Entlassungen betroffen sein – und das obwohl EDS dem jüngsten Finanzbericht zufolge ein positives Ergebnis vorgelegt hat. Die Mitarbeiter von EDS wollen sich diese Radikalkur jedoch nicht gefallen lassen und haben bereits Warnstreiks beschlossen, die ab dem 4. Juni beginnen sollen. In einer Urabstimmung haben sich 91,9 Prozent der befragten Gewerkschaftsmitglieder beim IT-Dienstleister EDS Operations Services (EDS OS) für einen Streik ausgesprochen.