Ingram: Mobile Fachhandelsrechner der Marke Eigenbau

12. Februar 2004, 0:00 Uhr |

Ingram: Mobile Fachhandelsrechner der Marke Eigenbau. Mit Wachstumsraten von zuletzt bis zu 50 Prozent gilt das Notebook-Segment als äußerst zukunftsträchtig. Mit Barebone-Systemen will Ingram Micro Händlern europaweit die Assemblierung eigener Produkte ermöglichen.

Ingram: Mobile Fachhandelsrechner der Marke Eigenbau

Während Desktops zuletzt ein recht sparsames Wachstum zeigten, stieg der Notebook-Absatz ungeachtet der schlechten Wirtschaftslage. Allein im dritten Quartal 2003 lag die Steigerungsrate laut IDC bei 50 Prozent. Nun können Wiederverkäufer auch eigene Mobil-Rechner anbieten. Ingram Micro bietet ab Februar europaweit Notebook Barebones an. Der Broadliner trägt damit der aktuellen Entwicklung Rechnung: Die Chancen stehen daher gut, dass das Barebone-Konzept bei Händlern großen Anklang findet.

»Wir adressieren ganz bewusst Fachhändler, die in der Regel ein bis zehn Stück bestellen«, erklärt Sven Hollemann, Director Europe bei Ingram Micro Europe. »Auch kleinere Integratoren sollen in der Lage sein, eine Eigenmarke in diesem Segment anzubieten.« Dies soll unter anderem helfen, die Kundenbindung zu erhöhen. Mit A-Brand-Geräten lässt sich immer seltener ein Zusatzgeschäft generieren. Viele Hersteller bieten selbst Service-Konzepte an, Nachrüstkäufe werden häufig im Retail getätigt. »Eine Zeitlang agierten viele Händler nach dem Motto sale and forget«, meint Jörn Kohlbrock, Produktmanager bei Ingram Micro Europe. »Mittlerweile erkennen die Verantwortlichen, dass dabei der Kunde verloren geht.« Das Barebone-Konzept soll dazu beitragen, den Service bzw. daraus resultierende Zusatzkäufe wieder in den Fachhandel zu verlagern.

Time to Market: Assemblierer im Vorteil

»Ein weiterer entscheidender Vorteil ist, dass Händler neue Technologien wesentlich schneller adaptieren können als Marken-Anbieter«, argumentiert Hollemann. »Während bei A-Brands ein langwieriger Qualifizierungsprozess läuft, stellen wir aufgrund unserer Lieferanten-Abkommen sicher, dass beispielsweise neue Intel-CPUs direkt unterstützt werden.«

Die Ingram-Barebones basieren auf Intels Centrino-Technologie. »Sollte es der Markt fordern, nehmen wir auch Geräte mit Desktop-Chips dazu ? vorerst ist dies aber nicht geplant«, erklärt Kohlbrock. Der Lieferumfang umfasst das Gehäuse inklusive Mainboard, 15-Zoll-Displays, Touchpad und Batterie. Länderspezifische Bauteile wie Stromkabel, Handbücher und Tastaturen mit einem unterschiedlichen Layout werden in 20 so genannten Country Kits berücksichtigt. Zum kompletten Notebook fehlen dem Barebone dann nur noch der Prozessor, ein Speichermodul sowie die Festplatte. Händler können via Online-Konfigurator die gewünschten Komponenten aus einem Sortiment auswählen. Grundsätzlich können Reseller diese Produkte überall erwerben. Wobei der Distributor in seinem Angebot natürlich nur auf Kompatibilität geprüfte Ware führt. Zudem steht eine Auswahl an optischen Laufwerken wie CD-Brenner, DVD-ROM-Drives und CD-RW/DVD-Kombilaufwerken zur Verfügung.

Die Konfiguration obliegt auf jeden Fall dem Händler. Ingram liefert ausschließlich einen »Bausatz«. »Build-to-Customer« ist momentan nicht vorgesehen. Selbst erfahrene Integratoren bezeichnen den Zusammenbau eines Notebooks als große Fummelei. Daher sollen Video-Clips die Fertigungsschritte veranschaulichen und beim Konfigurieren helfen.

Notebook-Assemblierung: Ingram als Vorreiter

Hollemann betrachtet das Barebone Business realistisch. »Noch handelt es sich um keinen klassischen Distributionsartikel«, erklärt der Ingram-Manager. »Wir übernehmen ganz bewusst eine Vorreiterrolle.« Der Unterstützung Intels kann sich der Broadliner sicher sein. Erst im November hatte der Chip-Produzent angekündigt, mit dem »Byon«-Programm (Build your own Notebook) Resellern die Assemblierung von Notebooks zu ermöglichen (siehe CRN 46/2003, S. 32). Zudem sucht das Unternehmen die Kooperation mit taiwanischen Herstellern, um Klon-Notebooks zu fördern. Aktuell sind die Firmen Asustek, Compal, FIC, Quanta, und Wistron im Gespräch.

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INFO

Ingram Micro Distribution GmbH
Heisenbergbogen 3
D-85609 Dornach bei München
Tel. 089 4208-0, Fax 089 423679
www.ingrammicro.de


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