Intel klar im Vorteil
Insgesamt kann der Handel das CPU-Jahr 2007 zufrieden abschließen. Wobei Intel Gewinne in Milliarden- Höhe einfährt, während AMD seit fünf Quartalen im Minus ist. Zum Jahreswechsel lässt AMD aber die Muskeln spielen und senkt die Preise um bis zu 23 Prozent. Experten erwarten auch 2008 technologisch wie preislich ein anhaltendes Hauen und Stechen.
Auch für 2008 erwarten Marktbeobachter einen harten Wettbewerb zwischen AMD und Intel. Gegenüber Intels Core-2-Technik lag AMD lange im Hintertreffen. Mit den Phenom-CPUs plant der Hersteller jetzt wieder ganz vorne mitzuspielen. Allerdings wird die Einführung des »Phenom 9700« mit 2,4 GHz immer wieder verschoben. Nachdem ein CPUFehler die Auslieferung im Dezember verhinderte, soll es nun erst im zweiten Quartal so weit sein. Im Desktop-Bereich bleiben der »Phenom 9500« und »Phenom 9600« die Aushängeschilder. Die beiden Quad-Core-Prozessoren kosten im HEK rund 144 bzw. 173 Euro.
Intel hält aber mit der Neuauflage der Core-2-Prozessoren (Penryn- Familie) dagegen und wechselt gleichzeitig vom 65- zum 45- Nanometer-Herstellungsprozess. Ab dem zweiten Quartal soll die »Core 2 Duo E7000«-Familie die bisherige »E4000«-Serie ablösen. Im Prinzip kommt derselbe Kern wie bei den Topmodellen der »E8000«-Reihe zum Einsatz. Allerdings wird mit einem niedrigeren FSB (1.066 statt 1.333 MHz) und Level-2-Cache (drei statt sechs MByte) gearbeitet. Daher können Reseller mit einem attraktiven Preis/Leistungs-Verhältnis rechnen. Die E4000er sind im Vergleich nur mit 800 MHz und zwei MByte L2-Cache ausgestattet.
Insgesamt blickt Intel auf ein erfolgreiches 2007 zurück. Im vierten Quartal erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 10,71 Milliarden US-Dollar, dies entspricht einem Wachstum von sechs Prozent. Der Gewinn liegt bei 2,27 Milliarden. Über das gesamte Jahr gesehen, konnte der Hersteller den Gewinn im Vergleich zu 2006 um 38 Prozent auf 6,98 Milliarden US-Dollar steigern.
Bei AMD beobachten die Verantwortlichen den Mitbewerb eher mit langen Gesichtern. Seit dem vierten Quartal 2006 verbucht das Unternehmen jeweils ein Minus. So auch in 2007. Der Umsatz konnte mit 1,773 Milliarden US-Dollar zwar gesteigert werden. Der Verlust liegt bei nahezu identischen 1,772 MilliardenUS-Dollar. Der hoheWert resultiert allerdings aus einer Sonderbelastung im Zusammenhang mit der Übernahme von ATI. Für 2008 kann es daher nur eine Devise geben: zurück in die Gewinnzone zu kommen.
Wenn es nicht richtig läuft, waren Preisreduzierungen schon immer ein probates Hausmittel. Allerdings fand der letzte größere Pricecut im Oktober statt. Die OEM-Preise der Phenom-CPUs wurden zwischen elf und 17 Prozent gesenkt. X2-Chips mit AM2- Sockel fielenumbis zu 23 Prozent (»Athlon64 X2 5000+ Black Edition). Für einen »X2 4800+« (2,5 GHz) müssen Wiederverkäufer in der KW 3 nicht ganz 62 Euro veranschlagen. In der ersten Dezember- Woche lag der HEK noch bei rund 70 Euro. Der »X2 5600+« konnte Ende Dezember kurzzeitig die 100-Euro-Marke unterschreiten, derzeit liegt der HEK wieder leicht darüber. Experten gehen allerdings über alle Prozessortypen hinweg von anhaltend leichten Abschlägen aus.