Wegen Lizenzstreitigkeiten um die Produktion von Chipsätzen hat Intel den Grafikkarten- und Chipsatz-Produzenten Nvidia verklagt. Intels Vorwurf: Nvidia habe kein Recht, Chipsätze für Intel- Prozessoren mit integriertem Speicherkontroller zu verkaufen.

Intel wirft Nvidia vor, dass ein vier Jahre altes Abkommen zwischen den beiden Firmen nicht für Prozessoren mit integriertem Speichercontroller gültig sei. Demnach dürfte Nvidia keine Mainboards für Intels aktuelle CPUs mit »Nehalem«-Kern wie dem Core i7 und die für Ende des Jahres angekündigte »Westmere«- Serie anbieten. Laut Intel habe man über ein Jahr versucht, sich mit Nvidia zu einigen, doch sei man zu keinem Ergebnis gekommen. Nvidia hält dagegen, dass jenes vor vier Jahren abgeschlossene Abkommen sehr wohl für zukünftige Prozessoren von Intel gelte: »Wir sind überzeugt, dass unsere verhandelte Lizenz gültig ist, betont Jen-Hsun Huang, Präsident und CEO von Nvidia.

Nvidia sieht in der Anklage einen Versuch Intels, seine sinkende Marktmacht bei der PC-Plattform zu stärken. Angesichts des breiten und wachsenden Einsatzes vonNvidia-Plattform-Innovationen sei Huang nicht überrascht, dass Intel nun eine Auseinandersetzung über einen vor vier Jahren geschlossenen Vertrag initiiert. Innovationen wie Ion (Chipsatz für Atom-Prozessoren mit integrierter Grafikkarte, der zehnmal stärker ist als Intels derzeitige Lösung), SLI (zwei Grafikkarten im Verbund), Hybrid- Power (Möglichkeit zwischen integrierter und dedizierter Grafikkarte umzuschalten) und CUDA (Programmiersprache, die den Einsatz vonGPUs für Desktop-Anwendungen ermöglicht) bedrohen laut Huang Intels Marktmacht.

Auch Nvidia erklärt, dass man über ein Jahr versucht habe, die Unstimmigkeiten mit Intel in einer fairen und vernünftigen Weise beizulegen. Jetzt sollen die Gerichte entscheiden.

Nvidias Chipsätze für Intels aktuelle CPU-Bus-Interfaces sind laut Aussagen des Grafikkarten- Marktführers von der Auseinandersetzung nicht betroffen.

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