Intel zieht Preissenkung vor: Prozessoren kurzfristig schlecht verfügbar. Nachdem Intel die neuen Pentium-4-Chips mit Prescott-Kern nicht wie versprochen ausliefern konnte, kämpfte der Markt mit Lieferengpässen. Auch AMDs Athlon-CPUs sind nicht in ausreichenden Stückzahlen erhältlich.
Verwirrung im Intel-Channel. Außerplanmäßig senkte der Hersteller zum 1. Februar die Preise für Pentium-4-Prozessoren. Ursprünglich sollte der »Cut« erst zum 15. Februar erfolgen, wurde dann aber doch mit der Ankündigung der neuen Prescott-Modelle vorgezogen. Betroffen sind Chips ab 2,8 GHz aufwärts. Mussten Reseller in der KW 4 für einen P4/2800 noch mindestens 167 Euro investieren, sind heute nur noch circa 139 Euro fällig. Eine 3-GHz-CPU mit FSB 553/800 wurde um rund 20 Prozent günstiger und liegt im HEK nun bei 191 Euro. Die 3,2-GHz-Version sank von 355 auf 239 Euro.
Ende Januar, Anfang Februar hatte der Markt unter Lieferengpässen zu leiden. »Intel versprach eine schnelle Umstellung von Chips mit dem Northwood-Kern auf den neuen Prescott-Kern ? das hat aber nicht geklappt«, erklärt ein Distributions-Vertreter gegenüber CRN. Reseller mussten daher auf die »alten« Versionen ausweichen, worauf Intel nicht vorbereitet war. Mittlerweile hat sich das Angebot aber wieder stabilisiert.
Prescott-CPUs tragen die Bezeichnung Pentium 4 E und verfügen über einen jeweils doppelt so großen L1- sowie L2-Cache (16 bzw. 1.024 KByte). Zudem wurde die Hyper-Threading-Technologie verbessert. Der Multimedia-Befehlssatz trägt nun die Bezeichnung SSE 3 und verfügt über 13 neue Kommandos.
Neu im Portfolio ist der Pentium 4 mit 3,4 GHz Taktfrequenz. Von der Northwood-Version sind bereits minimale Stückzahlen erhältlich, für CPUs mit Prescott-Kern kann die Distribution noch keine verbindlichen Liefertermine nennen. Der OEM-Preis liegt bei jeweils 414 US-Dollar.
Die Lieferprobleme bei AMD halten weiter an. Dies gilt auch für den Anfang Januar vorgestellten Athlon64 XP3400+. Verfügbar ist dagegen das Budget-Modell Athlon64 XP 3000+. Anstelle eines ein MByte großen L2-Caches verfügt die CPU lediglich über 512 KByte. Laut Fachmagazinen wie der PC Professionell hält sich der Geschwindigkeitsverlust gegenüber der 3200er-Version in Grenzen. Dafür sparen Wiederverkäufer circa 56 Euro. Die HEKs betragen rund 189 bzw. 245 Euro.
Internet-Berichten zufolge sollen im März der Athlon64 3700+ sowie FX-53 vorgestellt werden. Beide takten intern mit 2,4 GHz. Weitere Chips seien dann erst wieder im vierten Quartal zu erwarten.