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Interne IT fast rehabilitiert

Interne IT fast rehabilitiert Gegner behaupten, dass die mit Outsourcing verbundenen Erwartungen in fast 60 Prozent der Fälle gar nicht oder höchstens zum Teil erfüllt werden.

Autor:Markus Bereszewski • 3.8.2007 • ca. 1:25 Min

Markus Bereszewski

Befürworter halten dagegen, dass die Zufriedenheit mit Outsourcing sehr hoch sei, weil in 85 Prozent der Fälle die Erwartungen zumindest teilweise erfüllt wenn nicht sogar übertroffen werden – und beide haben recht, wie die Studie »Erfolgsmodelle im Outsourcing«, die Steria Mummert Consulting in Kooperation mit InformationWeek durchgeführt hat, zeigt (siehe auch Artikel ab Seite 36). Eine Erhebung, die von Beck et al. Services in Auftrag gegeben und von Berlecon Research durchgeführt wurde, untersuchte die Zufriedenheit der Fachbereiche mit interner und ­externer IT. Dort äußerten sich die Befragten mit der internen IT nahezu durch die Bank zufriedener als mit der ausgelagerten. Diese hatte lediglich bei den Kriterien »Zuverlässigkeit« und »Beitrag zu geschäftlichen Innovationen« die Nase vorn. Besonders bemerkenswert ist aus meiner Sicht, dass die interne IT ausgerechnet bei Aspekten wie »Serviceorientierung« (Ausrichtung der IT als Dienstleister) und »Verfügbarkeit« (mit) den größten Vorsprung aufweisen konnte. Die »Nähe zu den Geschäftsbereichen« schreiben die Verfasser der Studienergebnisse der internen IT im Vergleich zu den externen Anbietern als »wichtigen Vorteil« ins Zeugnis. Diese Nähe werten sie als Grund dafür, dass die internen IT-Dienstleister auch bei den Aspekten »Verständnis geschäftlicher Anforderungen« und »Berücksichtigung von Geschäftsanforderungen bei IT-Entscheidungen« mehr Punkte sammelten als die ausgelagerte IT. Die Mehrheit der Fachbereiche fühlt sich bei ­ihrer IT demnach in guten Händen. Aber auch wenn die IT-Abteilungen die Pflicht (zuverlässiger Betrieb der IT-Landschaft) beherrschen, bei der Kür – dem Beitrag zu geschäftlichen Innovationen – hagelt es schlechte Noten. Das fehlende Business Alignment der IT wird heftig kritisiert, ebenso die fehlende Bereitschaft, Services zu erbringen, die über die vereinbarte Leistung hinaus reichen. So wird das Bild der »IT als Prügelknabe des Business« durch die Befragungsergebnisse nicht bestätigt, aber sie konstatieren einen Nachholbedarf beim aktiven Beitrag zum Geschäftserfolg im Sinne einer Bringschuld der IT-Abteilungen. Dazu brauchen die IT-Verantwortlichen aber Bewegungsfreiheit und die müssen sie sich irgendwie verschaffen – warum nicht durch das Auslagern von nicht ­geschäftskritischen Teilen der IT?!

Markus Bereszewski (markus.bereszewski@informationweek.de)