Ein ehemaliger IBM-Mitarbeiter, der seinen Job wegen des Besuchs eines Sex-Chat-Rooms während der Arbeitszeit verlor, hat den Computerkonzern auf eine Summe von fünf Millionen Dollar verklagt. Der Arbeitslose argumentiert, auf Grund seiner speziellen Bedürfnislage hätte ihm IBM den Sex-Chat erlauben müssen.
Der heute 58-jährige James Pacenza aus dem amerikanischen Bundesstaat New York wurde vor vier Jahren von seinem Arbeitgeber IBM fristlos entlassen. Zuvor wurde von Arbeitskollegen beobachtet, wie sich Pacenza an seinem Arbeitsplatz in einen Internet-Chat-Room einloggte, um dort eine Konversation mit sexuellem Inhalt zu führen. Mit Hilfe seines Anwalts Michael Diedrich hat der Arbeitslose nun seinen ehemaligen Arbeitgeber auf eine Summe von fünf Millionen Dollar verklagt. IBM hätte ihm den Sex-Chat am Arbeitsplatz erlauben müssen, so Pacenza.
Wie sein Anwalt ausführte, habe Pacenza während seines Einsatzes im Vietnamkrieg 1969 miterleben müssen, wie sein bester Freund von Angreifern getötet wurde. Auf Grund dieses traumatischen Erlebnisses habe der ehemalige IBM-Mitarbeiter in den folgenden Jahren eine Sexsucht entwickelt, die sich später auf das Internet verlagerte. Am Tag seiner Kündigung habe Pacenza am Morgen eine Kriegsgedenkstätte besucht und sei danach so aufgewühlt gewesen, dass er mit dem Besuch des Sex-Chats Ablenkung gesucht habe. Anwalt Michael Diedrich beruft sich nun auf das amerikanische Behinderten-Recht und sieht IBM in der Pflicht: »Für IBM-Angestellte mit Drogen- oder Alkoholproblemen bietet der Konzern Hilfsprogramme und Pacenza hätte die gleiche Behandlung zuteil werden sollen. Stattdessen hieß es einfach, für Sexsucht und andere psychische Probleme gäbe es bei IBM keine Hilfe.« Ob der gefeuerte IBM-Angestellte mit seinem Anliegen im sittenstrengen Amerika Gehör finden wird, bleibt allerdings abzuwarten.
Diskutieren Sie dieses Thema im CRN-Forum !