IOC kämpft gegen schwedische Internetpiraten
Das Internationale Olympische Komitee verlangt die Schließung der schwedischen Internetseite »The Pirate Bay«, über die diverse Dateien von Filmen bis Software getauscht werden. Unter anderem war dort auch die urheberrechtlich geschützte Olympische Eröffnungsfeier zu sehen.

Das schwedische Justizministerium hat Berichte bestätigt, nach denen es einen Klagebrief des Internationalen Olympische Komitees (IOC) über die schwedische Internetseite »The Pirate Bay« erhalten hat. Das IOC beschwert sich darin, dass auf der Seite auch urheberrechtlich geschützte TV-Bilder der Olympischen Spiele verbreitet werden und fordert die schwedische Justiz auf, die Seite zu schließen. Insbesondere die Eröffnungsfeier war auf diesem Weg über das BitTorrent Netzwerk tausende Male an den offiziellen Kanälen vorbei auf private Rechner gelangt.
Der Vorstoß des IOC ist allerdings nicht der erste Versuch, die schwedischen Tauschpiraten trocken zu legen. Auch Microsoft und einige Software-, Film- und Musikkonzerne sind bereits mehrfach an den hartnäckigen Schweden gescheitert. So hatte sich etwa Dreamworks bei den Machern der Seite beschwert, dass dort ihr Kinofilm Shrek 2 verbreitet werde und sie aufgefordert, diese Verbreitung zu unterlassen. Die freche Antwort der Hacker: »Wie Sie vielleicht wissen, ist Schweden nicht in den USA. Falls Sie das jedoch noch nicht selbst herausgefunden haben sollten: US-Gesetzte sind hier nicht gültig. Zu Ihrer Information: Es wird gegen keine schwedischen Gesetze verstoßen. Wir weisen Sie außerdem darauf hin, dass wir sie bei weiterem Kontakt wegen Belästigung verklagen werden.«
Auch die schwedische Justizministerin Beatrice Ask sieht bei allem Verständnis für die Klagen des IOC rechtlich kaum eine Chance, den Piraten Einhalt zu gebieten. Die Hacker nehmen das Ganze denn auch sehr gelassen und haben den Schriftzug auf der Seite kurzerhand provokativ auf »The Bejing Bay« geändert.