ISO/IEC 20000-Zertifizierung mit Schwächen
Nicht jede neue Zertifizierung ist sinnvoll. Jedenfalls steht die ISO/IEC 20000-Zertifizierung in der Kritik von Beratern.
Nach Einschätzung der Unternehmensberatung Exagon bietet die Zertifizierung des IT Service Managements (ITSM) nach ISO/IEC 20000 den Firmen derzeit keinen entscheidenden Mehrwert. Vor allem dürfen sich Unternehmen nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, wenn sie die Urkunde in den Händen halten, sondern müssen ihre Prozesse ständig weiter verbessern. »Das Dilemma liegt in der eingeschränkten Zertifizierbarkeit von ISO/IEC 20000 nach ursprünglichen Maßstäben des Qualitätsmanagement«, begründet Exagon-Geschäftsführer Joachim Fremmer. Zudem gibt es die Gefahr der geringen Vergleichbarkeit, weil der ISO-Standard an zahlreichen Stellen zu viel Interpretationsspielraum bietet und auch der Führungsprozess nicht eindeutig genug ist. Dies erschwert etwa Ausschreibungen im Rahmen von Outsourcing Projekten, bei denen zwar auf die zertifizierten IT-Prozesse hingewiesen wird, deren Ausgestaltung aber trotzdem keine ausreichende Klarheit bietet.