IT-Offshore-Projekte: Deutsche Mittelstandskunden zögern noch. Trotz günstiger Preise zögert der deutsche Mittelstand noch, IT-Projekte nach Mittel- und Osteuropa zu vergeben. Sprachliche Barrieren und die weite Entfernung zu den Anbietern stehen im Weg. Das Interesse der Kunden hierzulande ist laut einer Befragung von Skilldeal aber groß.
Noch überwiegt die Skepsis mittelständischer Unternehmen, ihre IT-Projekte von osteuropäischen IT-Firmen realisieren zu lassen, wie eine Befragung durch die Berliner Skilldeal AG bei 55 deutschen Firmen ergab. Lediglich 38 Prozent von ihnen haben bereits mit Partnern aus Osteuropa zusammengearbeitet. Ihre Erfahrungen seien überwiegend positiv ausgefallen. In Zukunft könnten aber immer mehr Firmen hierzulande auf den Geschmack kommen, ihre IT-Projekte in die Hände von Offshore-Anbietern aus Osteuropa zu legen. Denn 78 Prozent der Befragten, die bislang keine Offshorer beauftragt haben, können sich gut vorstellen, IT-Dienstleistungen wie Softwareentwicklung und -wartung, Programmierung, Call Center oder Help Desks nach Mittel- und Osteuropa zu verlagern. Für Skilldeal daher nur eine Frage der Zeit, bis die Skepsis auf Kundenseite überwunden ist und Aufträge nach Mittel- und Osteuropa fließen. Für 22 Prozent kommt eine Zusammenarbeit mit Partnern aus solchen Ländern aber grundsätzlich nicht in Frage.
Hauptargumente für Offshore-Projekte sind Kosteneinsparungen und die Überzeugung, dass die Anbieter in ihren Heimatländern auf genügend hochqualifizierte IT-Fachkräfte zurückgreifen können. Darin sind sich sowohl deutsche Kunden als auch die osteuropäischen Dienstleister weitgehend einig, die Skilldeal Mitte vergangenen Jahres befragt hatte. An den Aspekten Preis und Kompetenz liegt es also nicht, dass sich deutsche Kunden erst zaghaft an Offshorer annähern. Befragt nach den Gründen für eine Projektablehnung (Mehrfachnennung möglich), führen Dreiviertel der mittelständischen Kunden sprachliche Barrieren an, zwei Drittel schreckt die geographische Entfernung zum IT-Dienstleister ab. Erstaunliche Argumente, die man so von IT-Offshore erfahrenen Konzernkunden nicht hören würde. Jeweils vier von zehn Mittelständlern begründen eine Projektablehnung mit rechtlichen Risiken und kulturellen Unterschieden.
Das IT-Beratungsunternehmen Skilldeal, das auf eine mehrjährige Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern aus Osteuropa zurückblickt, ist bei aller gebotenen Skepsis davon überzeugt, dass der Trend zum Offshore Sourcing weltweit und in Deutschland nicht aufzuhalten sein wird. »Europäische Firmen werden in den nächsten Jahren verstärkt mit Firmen aus Mittel- und Osteuropa im IT-Bereich zusammenarbeiten«, glaubt Vorstand Timm Beyer. Mit der Ost-Erweiterung der EU kommenden Mai fallen zumindest bürokratische Hürden für die IT-Dienstleister in diesen Ländern. Aber nicht nur das: Ihre bisherige Rolle als östlicher Außenposten in der EU fällt für Firmen aus Berlin und Brandenburg weg, so dass es auch für die dortigen IT-Firmen leichter wird, ihre Zusammenarbeit mit Offshorern der EU-Beitrittsländer zu intensivieren. »Sie können ihre Wettbewerbsposition langfristig erhöhen«, ist sich Beyer sicher.
Dabei würden seiner Meinung nach so genannte Hybride Modelle (Onsite/Offshore-Delivery) vorherrschen: Ein Team vor Ort beim Kunden ? eventuell von einem Koordinator geleitet ? würde rund 70 Prozent der Aufgaben leisten, während 30 Prozent vom Offshore-Dienstleister abgedeckt würden. In ferner Zukunft hält Beyer sogar den Zusammenschluss zu Joint Ventures für größere Projektvolumina für möglich.
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