Jäger des (verlorenen) Schatzes
Asset-Management-Applikationen sollten auch mit den komplexesten und verwobensten Netzwerken umgehen können. Network Computing testete sechs Produkte und fand heraus, welche Applikation dies tatsächlich kann.

Die Hersteller von Asset-Management-Produkten sind ein bunter Haufen. Während einige ihre Wurzeln im Asset-Management haben und dafür sorgen, mit der sich immer weiter entwickelnden Definition von »Service-Management« Schritt zu halten, waren andere einst Produzenten von Autodiscovery-Lösungen oder sind Unternehmen mit einem Netzwerk- und System-Management-Stammbaum. Die restlichen kommen aus der Software-Deployment- oder Helpdesk-Ecke.
Wir sind große Fans von Ungleichheit und luden deshalb ein gemischtes Feld von 13 Herstellern ein, an einem Vergleichstest teilzunehmen. Folgende Bedingungen waren zu erfüllen: Die Kandidaten sollten uns beim Management unserer Assets, also unserer Aktivposten, helfen, Berichte über eine heterogene Hardwareumgebung liefern, umfassende Autodiscovery-Mechanismen bieten und Massenimport-Fähigkeiten vorweisen. Wir hatten ursprünglich geplant, den Test auf Hardware-Asset-Management zu beschränken. Da aber rund 80 Prozent unserer Leser an kombinierten Hardware- und Softwaresystemen interessiert sind, änderten wir die Testausrichtung entsprechend, hielten jedoch an der ausgedehnten Hardware-Verfolgung als wichtigster Anforderung fest.
Report-Card: Asset-Management
Features: Asset-Management
Altiris, Computer Associates, Landesk Software, Managesoft, Netsimplicity und Netsupport nahmen unsere Einladung an. Novell, Symantec und Verian Technologies teilten mit, dass ihre Produkte unseren Anforderungen nicht genügten. Remedy sagte erst zu, später aber unter Hinweis auf die kürzliche Übernahme von Marimba Software wieder ab. Marimba ist der Kern von Remedys Autodiscovery-Prozess, die Begründung ging also in Ordnung. Peregrine Systems und GE Fanuc nahmen an, zogen aber wieder zurück. Intuit und Layton Technologies antworteten erst gar nicht auf unsere Einladung.
Zwei Unternehmen luden wir nicht ein: Microsoft, weil ihr Angebot verständlicherweise nur Software unterstützt und mit anderen Betriebssystemen als Windows kaum etwas anzufangen weiß. IBM. Weil deren Tivoli zwar für Asset-Management verwendbar ist, dies aber nicht das Hauptanliegen des Produkts ist, weshalb IBMs Wettbewerbsfähigkeit hier eingeschränkt gewesen wäre. In Sachen Lease-Ablauf-Management und umfassende Berichterstellung hat Tivoli nicht genügend zu bieten.
Erwachsene Produkte
Die getesteten Produkte illustrieren, wie das Asset-Management im Laufe der vergangenen Jahre gereift ist, und führen vor Augen, wie weit die Konvergenz auf dem Netzwerk- und System-, Asset- und Desktop-Management umfassenden Service-Desk-Markt fortgeschritten ist. Die meisten der erprobten Produkte unterstützen alle diese Management-Segmente in der einen oder anderen Form. Wir beschränken unsere abschließende Bewertung zwar auf das Asset-Management, erwähnen aber trotzdem die anderen Funktionalitäten eines Produkts, sofern diese für die IT vorteilhaft sind.
Eines der Schlüsselkriterien ist – nicht überraschend – Autodiscovery. Je mehr Informationen ein System selbstständig findet, desto weniger Stunden muss der Administrator mit der manuellen Eingabe von Daten verbringen. Wir warnten die Hersteller, dass wir ein sehr komplexes und diversifiziertes Netzwerk besäßen und die Bewertung darauf basieren werde, wie viel von diesem Netzwerk das Produkt finden und identifizieren kann.
Landesk-Asset-Manager erledigte den besten Autodiscovery-Job und ließ nach dem ersten Durchgang lediglich unser SAN inkognito. Das Produkt unterstützt SNMP-Entdeckung – und unter Verwendung von SNMP und einem zweiten Discovery-Durchgang fanden wir schließlich auch das meiste Equipment, das unser SAN bildet. Landesk bietet auch eine schlaue »Zero-Footprint-Entdeckung«, die eine Maschine so komplett inventarisiert, wie es ein Agent tun würde – ohne aber einen Agenten auf die Maschine packen zu müssen. Denkt man an Firmenzusammenschlüsse oder -übernahmen, könnte dies ein sehr wertvolles Feature sein. CAs Unicenter-Asset-Management konterte mit einer speziellen Entdecke-mein-SAN-Funktion innerhalb seines Autodiscovery-Subsystems, die den Job annehmbar erledigte. Die Funktion entdeckte keine iSCSI-Karten, aber unser Adaptec-SAN-Block und Network-Storage-Systems-NAS wurden einwandfrei identifiziert.
Altiris´ Asset-Management führte die Autodiscovery unseres Equipments ebenfalls sehr ordentlich durch, war aber, was unsere Netzwerkkonfiguration betraf, ein wenig empfindlicher als Landesk oder Unicenter – dem Produkt gefiel unser Setup nicht, was die Kommunikation zwischen Active-Directory-Services-(ADS-)Maschinen in unseren drei Subnetzen einschränkte. Managesoft hatte einen schwachen Autodiscovery-Auftritt und verlangte einen separaten Distributions-Server in jedem Subnetz, um seine Maschinen korrekt identifizieren zu können. Das Produkt nutzt ADS für die Discovery, was seine Nützlichkeit in heterogenen Umgebungen einschränkt. Netsimplicity zeigte leider keine Netzwerk-Entdeckungs-Simplicity. Das Produkt importiert Netzwerkdaten lediglich aus Windows-Domänen. Netsupport entdeckt automatisch ebenfalls nur Windows-Maschinen. Dies ist eine große Einschränkung in Netzwerkumgebungen mit vielen Assets, darunter Router, Switches, Hubs und Applikationen, die keine kommerziellen Betriebssysteme ausführen.
Die Qualität der importierten Daten war sehr unterschiedlich. Die getesteten Top-Produkte – Landesk, Unicenter, Altiris und (ein bisschen weniger) Managesoft – lieferten reichlich Informationen über unsere Maschinen und Komponenten. Die anderen Produkte zeigten sich hingegen geheimnisvoller als der Bundesnachrichtendienst – einige lieferten so wenige Daten, dass wir garantieren können, dass Administratoren ein paar Informationen manuell eingeben werden.
Beim Massenimport von Netzwerkdaten aus anderen Repositories glänzte CAs Produkt mit seinem speziellen Add-on-Tool ETL (Extract, Transfer and Load), das Administratoren erlaubt, existierende Daten so durchzukneten, dass sie sauber ins Unicenter-Modell passen. Da dieses Produkt kein Teil des Kernsystems ist, berücksichtigten wir es auch nicht bei unserer Bewertung, aber schon das Angebot eines solchen Werkzeugs verschafft Unicenter einen Vorsprung vor der Konkurrenz. Die meisten anderen Produkte erlaubten einen Datenimport, aber nach dem Tastendruck beschränkten sich diese Importmechanismen auf den Maschinennamen.
Daten in das System zu bekommen, war jahrelang ein Stolperstein. Import und Autodiscovery haben dieses Problem erledigt, und die neue Hürde ist nun, genügend aussagefähige Informationen aus dem Asset-Management-System herauszubekommen, damit der Preis zu rechtfertigen ist. Hier hat Managesoft seinen Glanzpunkt. Mit Hunderten von vorgefertigten Berichten und einem »CIO-Dashboard« für schnelle Referenzinformationen für Top-Manager steht das Produkt Schulter an Schulter mit den Mitbewerbern. Dank zweier sehr guter Berichte – Instant-ROI und Instant-TCO – die wir gleich auf der Startseite fanden, schob sich Unicenter aber noch knapp vor Managesoft. Instant-TCO erlaubt es, Systemkosten zu kalkulieren, während Instant-ROI dabei hilft, Softwarelizenzen fast unmittelbar zu verfolgen. Auch Landesk ist nicht schlapp in der Berichtabteilung. Die vorgefertigten Berichte des Produkts sind solide und werden Administratoren dabei helfen, Hardware- und Softwarekosten unter Kontrolle zu halten.
Netsimplicitys »Flurplan« von Assets ist ansprechend, aber die Berichtsfunktionalität wird einer Applikation der Enterprise-Klasse nicht gerecht. Altiris-Asset-Management besitzt die allgemeinverständlichsten Berichte unter den getesteten Produkten. Die Konfiguration der Suite mag wegen der zusätzlichen Funktionalität ein wenig länger dauern, aber dem gegenüber stehen leicht generierte, benutzerdefinierte Berichte.
Apropos Berichte: IT-Profis schätzen es, wenn Hersteller realisieren, dass es ein paar Anforderungen gibt, die sich nicht in ROI und TCO verpacken lassen. Die meisten der getesteten Produkte bieten vorgefertigte Berichte, die Dinge wie »Maschinen, die mehr Speicher benötigen« oder »Maschinen, denen Plattenplatz fehlt« zeigen.
Die meisten Hersteller sagten uns, dass die Mehrzahl ihrer Kunden nach Consulting-Diensten für benutzerdefinierte Berichte frage. Dies ist bei der Budgetierung für Asset-Management zu berücksichtigen.
Info
So testete Network Computing
Wir testeten in unseren Real-World Labs sechs Asset-Management-Suites. Jedes Produkt installierten wir auf einer auf Intel basierenden Maschine mit zwei 2-GHz-Prozessoren und 512 MByte RAM. Diese 1HE-Server besaßen 10/100-Mbit/s- und Gigabit-Ethernet-Netzwerkverbindungen.
Unser Enterprise-Netzwerk ist in drei einzelne Netzwerke unterteilt: eines für unser Geschäftsapplikations-Lab und zwei für generelle Tests und Client-Deployment. Wir installierten die Produkte in einem der generellen Testsegmente mit der Anforderung, dass die Autodiscovery der Produkte Geräte in allen drei Netzwerken findet.
Da unser Geschäftsapplikations-Lab eine Produktionsumgebung ist, setzten wir in diesem Netzwerk einen einzelnen Test-PC für einen Agenten ein. Dies gewährleistete die Stabilität des Produktionsnetzwerks, während wir die Fähigkeiten der Produkte, Agenten auf Remote-Systemen zu installieren, erproben konnten.
Unsere Cross-Netzwerk-Tests ließen uns Informationen von Maschinen sammeln, die sich in diesen Remote-Netzwerken befanden. Um festzustellen, ob die Produkte genügend umfassend sind, um Enterprise-IT-Assets zu inventarisieren und zu kontrollieren, testeten wir nicht nur die Entdeckung und Inventarisierung von Desktops und Servern, sondern von jedem Gerät im Netzwerk. Nach der Autodetection überprüften wir die Resultate, um zu sehen, ob unsere Switches, Router und Wireless-APs verschiedener Hersteller, darunter Allied Telesyn, Cisco und Extreme Networks, alle gefunden wurden. Wir überprüften auch die Fähigkeiten der Produkte, ein SAN oder NAS und die Geräte dahinter automatisch zu entdecken. Wie erwartet, entdeckten die besten Produkte alles, während das schlechteste Produkt lediglich Informationen von einem PDC bezog uns sie validierte.
Für Berichterstellungs- und Repository-Zwecke gaben wir jedem Produkt seine eigene Kopie von SQL-Server 2000, obwohl ein paar Produkte sie nicht brauchten. Wir verwendeten Netscape 7.0 und Internet-Explorer 6.0, um sicherzustellen, dass die Web-Schnittstellen der Produkte mehr als einen einzelnen Browser unterstützen – einige taten es nicht.
Sie haben keine Rechte
Die Hersteller von Asset-Management-Systemen haben es nicht einfach mit Sicherheit und Rechte-Management. Die Systeme benötigen Rechte für jede Maschine, von der sie Performanceinformationen einholen und deren Registrierung sie untersuchen sollen. Andere Produkte der Service-Desk-Kategorie stolpern zwar ebenfalls über Rechte, aber nur wenige berühren so viele Maschine wie ein Asset-Management-Produkt – alle Desktops und Server sind potenzielle Ziele für Agenten.
Arbeitet die Organisation mit einem Verzeichnisdienst? Wenn ja, mit welchem? Woher erhält das System die Rechte, sich auf jeder Maschine, die einen Agenten erfordert, anzumelden? Wie installiert man Agenten auf Unix- und Linux-Boxen, die normalerweise nur für ein paar wenige Benutzer reserviert sind – besonders dann, wenn eine gute Sicherheitsrichtlinie existiert, die Remote-Logins untersagt? Einige Hersteller »lösen« diese Probleme, indem sie den Einsatz ihrer Produkte auf Windows-Domänen-Controller (PDCs und BDCs) beschränken und Agenten auf Nicht-Windows-Plattformen schlicht nicht unterstützen. Andere pflegen ihre eigene Sicherheit, beispielsweise mit Shell-Scripts, die aus dem Internet herunterzuladen sind, um Agenten manuell zu installieren. Keine perfekten Lösungen, aber die Hersteller haben sich wenigstens um die Probleme gekümmert, statt sie zu ignorieren.
In dieser Abteilung übernahm Landesk die Führerschaft, weil es die breiteste Verzeichnisunterstützung bietet – PDC und LDAP (Active-Directory-Services werden über LDAP unterstützt) – und seinen eigene Sicherheit pflegt. CA und Altiris lagen bei der Verzeichnisunterstützung knapp dahinter, während die anderen Produkte lediglich mit Windows-Verzeichnissen arbeiten. Für interne Sicherheit – wer darf welchen Bericht sehen, wer darf Änderungen auf einem Desktop vornehmen – ist Landesk vermutlich ausreichend für die meisten Unternehmen. Landesk erledigt dies über Windows-Gruppen. Aber die Produkte von CA und Altiris erlauben eine Pflege dieser Informationen separat von spezifischen Betriebssystemanbietern, was ein Vorteil ist.
Beim Lease- und End-of-Life-Management haben wir nicht der erhofften Grad an Unterstützung gesehen. Im Idealfall könnte beispielsweise eine Checkliste dem IT-Stab sagen, was getan werden muss, wenn ein Lease unmittelbar vor dem Ablaufdatum steht. Dann könnte eine Richtlinie erstellt werden, die ein Trouble-Ticket für relevante Helpdesk-Applikationen erzeugt. Leider besitzt keines der getesteten Produkte diese Funktionalität.
Netsupport und Altiris besitzen vorgefertigte Berichte, die bevorstehende Lease-Abläufe anzeigen. Managesoft enthält keine eingebauten Berichte, die sich um das Lease-Ende drehen, aber der Administrator kann sich solche Berichte selbst erstellen. Überraschenderweise benötigt Netsimplicity Microsoft-Access für die Berichterstellung. Wir sind nicht der Ansicht, dass dies eine Enterprise-Klassen-Idee ist, und unser Test bestätigte diese Vermutung. Die Berichtsmaschine von Visual-Asset-Manager war die raueste im Test, und die Berichte dieses Produkts waren in ihrem Spielraum extrem eingeschränkt.
LANDesk Asset Manager 8
Landesk bietet hervorragende Berichte und Steuerung, plus Integration mit verschiedenen anderen Paketen. All dies steckt hinter einer intuitiven Schnittstelle, die dem Administrator ein einfaches Management von Hardware- und Software-Assets erlaubt. Für ein komplexes Netzwerk, in dem alles fest im Griff behalten werden soll, ist dieses Produkt erste Wahl.
Landesks solides System basiert auf jahrelanger Erfahrung des Herstellers mit Autodiscovery und Desktop-Management. Insgesamt arbeitete Landesk-Asset-Manager zuverlässiger und entdeckte unsere IT-Anlagegüter konsistenter als seine Rivalen. Große Vorteile des Produkts sind seine Fähigkeit, Informationen aus LDAP- und ADS-Identity-Pools herauszuholen, erschöpfende Autodetection (einschließlich SNMP-Support) und eine zusammenhaltende Gesamtansicht. Es ist einfach, Landesks Helpdesk-, Desktop-Management- und Imaging-Systeme hinzuzufügen – und mit jedem zusätzlichen Produkt wächst die Leistungsfähigkeit des zentralen Repository. Ein Alleinstellungsmerkmal von Landesk-Asset-Manager ist seine »Zero-Footprint-Inventarisierung« aller Hardware- und Software-Assets des Unternehmens – oder jeder Organisation, die man zu übernehmen gedenkt.
Landesks hartnäckige Autodiscovery ist die beste unter den getesteten Produkten. Sie scannte unser Netzwerk auf vielen unterschiedlichen Wegen – LDAP, ADS, SNMP und TCP – und führte dann ein »IP-Fingerprinting« auf den Maschinen durch, die wir nicht erkennen konnten. Wir entdeckten, dass die meisten nicht erkannten Knoten Router, Switches und Hubs waren, aber auch beim Verfolgen einer verloren gegangenen Maschine kann dieses Feature nützlich sein. Landesk kann dem Administrator nicht sagen, wo die Maschine ist, aber das Produkt liefert ihm genug Informationen, um positiv entscheiden zu können, ob sie sich im Netzwerk befindet.
Altiris Asset Management Suite 6.0
Die Asset-Management-Suite von Altiris arbeitet objektorientiert und verlangt deshalb mehr Zeit beim Setup als die anderen Produkte, aber diesen zusätzlichen Zeitaufwand ist das Produkt wert. Wie Landesk und Unicenter integriert sich dieses Paket mit vielen anderen Suiten, überwiegend solche für Helpdesk, Imaging und Desktop-Management. Wir hatten ein paar Probleme damit, Equipment mit Nicht-Betriebssystem-Ressourcen zu verknüpfen, beispielsweise eine Festplatte mit einer SAN-Maschine oder eine Netzwerkkarte mit einer Appliance. Altiris lieferte Bug-Reports zur Lösung dieser Probleme, noch während wir testeten. Wer mit Altiris-Produkten vertraut ist und ein nicht fürchterlich komplexes Netzwerk sein Eigen nennt, dem wird die Asset-Management-Suite gute Dienste leisten.
Die Autodetection-Fähigkeiten der Suite waren denen der Rivalen nicht ebenbürtig. Beispielsweise stießen wir auf einige Probleme, als wir Domänencontroller in anderen Subnetzen abfragten. Selbst mit überprüften, richtigen Anmeldeinformationen erhielten wir Authentifikationsfehler, die verhinderten, dass die Autodiscovery Dinge entdeckte, die nicht in der Domäne waren. Die Modularität der Asset-Management-Suite und schnelle Online-Software-Updates sind Pluspunkte.
Computer Associates Unicenter Asset Management 4.0 SP1
Mit Unicenter-Asset-Management hat CA ein umfassendes Paket zusammengestellt, das nur wenige Stolpersteine enthält. Wir hatten gehofft, CAs Argis-Asset-Manager gemeinsam mit Unicenter testen zu können, erhielten dieses Produkt aber nicht termingerecht. Argis bietet Nachverfolgung und Finanzberichte, aber auch Unicenter selbst offeriert genügend Berichte und Integration mit anderen CA-Produkten, um als eigenständiges Produkt gut auszusehen. Die End-of-Lease- und End-of-Life-Punkte basieren ausschließlich auf Unicenters Funktionalität, was das Gesamtergebnis geringfügig verschlechtert. Wir empfehlen, Argis unbedingt zu testen, denn es ist im Preis von Unicenter enthalten.
Die Autodectection und die Agent-Deployment-Features von Unicenter sind denen von Landesk insgesamt ebenbürtig, teilweise sogar überlegen. Unicenter entdeckte unser SAN automatisch und bietet über eine simple Schnittstelle MIB-Management für die SNMP-Autodetection. Das Produkt enthält Tonnen vorgefertigter Berichte. CA offeriert viele andere Suites, darunter Helpdesk-, Desktop-Management- und Netzwerk- und System-Management-Systeme, die sich durch dieselbe Unicenter-Schnittstelle integrieren lassen. Wer dieses Produkt wählt, wird nicht enttäuscht sein – aber wir empfehlen dringend, den Preis gut zu verhandeln, denn CA gewährt Mengenrabatt. Der uns genannte Preis von Unicenter-Asset-Manager enthält Argis-Asset-Manager – das ist ein Preistrick von CA, der es billiger macht, beide Produkte zu kaufen.
NetSupport DNA 1.1
DNA war uns zunächst eine Art Rätsel mit ein wenig Autodetection/Import, einem Spritzer Berichterstellung und ein bisschen Asset-Verbindung. Die Einfachheit des Produkts ist verlockend: Wir erhielten gerade das, was wir für das Asset-Management brauchten, und der integrierte Helpdesk bietet noch ein wenig mehr für den Euro.
Die Autodiscovery- und Massenimportfähigkeiten von DNA sind durchschnittlich mit unterstützten IP-Scans und PDC/ADS-Imports. Die grafische Schnittstelle ist hübsch, aber wir hätten gerne mehr Drill-down-Fähigkeiten gesehen, beispielsweise »zeige uns eine Liste aller Maschinen, die über zu wenig Speicher verfügen«. Stärken von DNA sind Applikations-Metering und Software-Inventarisierung, aber beide Funktionen beschränken sich auf Windows-Systeme. Das Produkt bietet eine Funktion, die Leases zeigt, die in einer vom Administrator definierbaren Anzahl von Tagen ablaufen.
Windows-Anwender, die ein Asset-Management ohne Kinkerlitzchen suchen, werden mit Netsupport zufrieden sein. Wer jedoch in die Tiefe gehende Berichte und Autodiscovery benötigt oder Nicht-Windows-Server zu verwalten hat, der sollte sich nach einem anderen Produkt umsehen.
ManageSoft ManageSoft 7.2
Managesoft besitzt einige der besten Berichterstellungsfähigkeiten unter den getesteten Systemen, und Berichterstellung ist eine der Hauptzutaten des Asset-Managements. Die Autodetection des Produkts lässt andererseits einiges zu wünschen übrig, und wenn man keine Asset-Informationen in das Produkt hineinbekommt, tun Berichte wenig Gutes.
Das schlechte Auftreten von Managesoft in der Autodetection-Abteilung ist auf dessen PDC-Anforderung zurückzuführen. Das Produkt arbeitet mit ADS so, als ob ADS ein PDC wäre, aber wer eine Novell-Domäne besitzt oder irgendeinen anderen LDAP-Identity-Server, der ist nicht im Geschäft. Im Test mussten wir außerdem einen »Distrubutions-Server« in jeder PDC-Domäne platzieren – hier geht es um Zeit und Geld, etwas, was bei den anderen Produkten nicht investiert werden muss.
Die Fähigkeit von Managesoft, unsere IT-Assets zu verwalten, nachdem sie im System waren, war in Ordnung. Die Wahl von OLAP-Cubes für die Berichterstellung und eine Investition in vorgefertigte Berichte ließen das Produkt aus Berichtsperspektive vollständiger erscheinen als seine Rivalen. Wer OLAP-Cubes versteht und das Datenmodell in den Griff bekommt, der kann eigene Berichte direkt in Managesofts Berichterstellungswerkzeug schreiben. Das Produkt besitzt zwar keine eingebaute Unterstützung für End-of-Lease-Berichte, aber Administratoren können Abfragen gegen die Cubes ausführen und solche Berichte erzeugen. Managesofts »CIO-Dashboard« ist ein Stück der Berichterstellung, von dem die Konkurrenz lernen kann. Die Schnittstelle gab uns eine Übersicht über unsere Welt, und wir konnten uns bis zu den schmutzigen Details des Systems hinunterschrauben.
Wer eine Microsoft-Umgebung mit ein paar Domänencontrollern besitzt, den wird Managesoft glücklich machen. Falls es Administratoren nicht stört, die zusätzlichen Distributions-Server in jedem Subnetz pflegen zu müssen, können selbst Multi-Domänen-Shops mit diesem Produkt zufrieden sein, vorausgesetzt, sie verhandeln den Preis auf ein diskutables Niveau.
NetSimplicity Visual Asset Manager (VAM) 2004
Die grafische Schnittstelle von VAM beeindruckte uns. Es war eine prima Sache, ein System im Flurplan zu finden, darauf zu klicken und sofortigen Zugriff auf die Produktinformationen zu erhalten – komplett mit Links zu relevanten Punkten. Dieses Feature ist zwar nicht genug, um die Schwächen des Produkts zu überdecken, aber es ist einmalig und gefiel uns ausgezeichnet.
Netsimplicity zielt auf das untere Ende des Markts, was sich bereits am niedrigen Preis erkennen lässt, aber VAM hat ernste Schwächen, die seinen Wert für Enterprise in Frage stellen. Wir sind uns sicher, dass einige Unternehmen Microsoft-Access in ihren Data-Centers einsetzen, aber die meisten Organisationen tun dies eben nicht. ADS-only-Imports schränken den Nutzen des Produkts ebenfalls ein. Ist alles, was nicht Teil des ADS-Systems ist, manuell einzugeben, steigen die Kosten signifikant, bevor ein Nutzen sichtbar wird. Wer glaubt, dass es für ihn kostengünstiger ist, Daten selbst einzugeben, als für eines der Konkurrenzprodukte zu bezahlen, und wen Microsoft-Access im Data-Center nicht stört, der mag mit VAM das richtige Produkt finden.
VAM wird ausschließlich als Download geliefert, aber die Installation verlief so reibungslos wie bei den anderen Produkten auch. Das Produkt war allerdings eingeschränkt in seiner Fähigkeit, unseren Schmelztiegel, den wir unser Netzwerk nennen, zu entdecken. Natürlich hätten wir nicht entdeckte Assets hinzufügen können, aber dies wären 25 Prozent unseres Equipments gewesen! Für Konfusion sorgte ein versehentlicher doppelter Import eines vollständigen ADS-Baums mit Benutzern und allem. VAM ließ uns ohne Warnung zur Tat schreiten.
Unsere Versuche, die Berichterstellungsfunktionalität zu testen, verliefen ebenfalls frustrierend, weil das Produkt unbedingt einen angeschlossenen Drucker verlangte. Unsere Testmaschinen starten immer mit frischen Betriebssysteminstallationen, aber na gut, wir fügten halt einen Drucker hinzu … und wurden erneut gebremst, weil das Produkt nun die Installation von Access verlangte – nicht gerade eine vernünftige Anforderung für ein auf Server basierendes System der Enterprise-Klasse. Aber wir gehorchten erneut.
VAMs Berichterstellung befindet sich definitiv auf niedrigem Niveau. Das System produziert eine Kopie von Access für jeden der von uns ausgeführten eingeschränkten, vorgefertigten Berichte des Produkts. VAM bietet zwar genügend Basisberichte, um das Produkt nutzbar zu machen, aber hier fanden wir eindeutig den Schwachpunkt.
Und der Gewinner ist …
Unsere Auszeichnung »Referenz« vergaben wir an Landesk-Asset-Manager. Das Produkt punktete bei der Autodiscovery und beim Hardware-Ressourcen-Management perfekt und kostet nur einen Bruchteil dessen, was für Vergleichbares auf den Tisch zu blättern ist. Altiris und CA sind, was die Features betrifft, mit Landesk gleichauf, haben aber deutlich höhere Preise. Jedes dieser drei Produkte unterstützt gekonnt das Enterprise-Level-Management von IT-Assets.
Wer nach einer Windows-only-Suite sucht, die sich überwiegend auf das Software-Asset-Management konzentriert, für den könnten die Produkte von Netsimplicity oder Netsupport passen – für uns passten sie nicht. Der Preis von Netsimplicity ist zuckersüß, aber man muss aufpassen, was man nicht bekommt. Da von Kosten die Rede ist: Alle genannten Preise sind Listenpreise, basierend auf unserem Szenario mit 10000 Knoten in drei Subnetzen. Alle Hersteller außer Netsimplicity bieten Mengenrabatt – also, wie immer, verhandeln! [ nwc, dj ]