Immer mehr Autos fahren in Deutschland mit erheblichen Mängeln durch die Straßen. Fast 20 Prozent der Autos fallen aus diesem Grund bei der Hauptuntersuchung durch, wie der TÜV-Report 2012 zeigt.
26,3 Prozent der Fahrzeuge haben leichte Mängel und rund die Hälfte (53,9 Prozent) sind mängelfrei. Sieger unter den Modellen in der Kategorie der dreijährigen Fahrzeuge wurde bereits zum zweiten Mal der Toyota Prius (1,9 Prozent erhebliche Mängel), die besten deutschen Fahrzeuge beim TÜV sind jeweils auf dem vierten Platz der Porsche Boxster und der Golf Plus (2,8 Prozent erhebliche Mängel).
Rund acht Millionen Hauptuntersuchungen im Zeitraum zwischen Juli 2010 und Juni 2011 werteten die TÜV-Experten für den TÜV-Report 2011 aus. Bereits an 5,9 Prozent aller Fahrzeuge, die bis zu drei Jahre alt waren und das erste Mal zur Hauptuntersuchung vorgeführt wurden, stellte der TÜV erhebliche Mängel fest (2011: 5,5 Prozent). An fünfjährigen Fahrzeugen wiesen 10,3 Prozent (2011: 10,4 Prozent) erhebliche Mängel auf, bei den Siebenjährigen 17,5 Prozent (2011: 16,7 Prozent) und bei den Neunjährigen 22,2 Prozent (2011: 21,4 Prozent). Mit 26,8 Prozent bekam rund ein Viertel aller elfjährigen Fahrzeuge wegen erheblicher Mängel die HU-Plakette erst nach einem Besuch in der Werkstatt (2011: 26,0 Prozent).
Besonders viele Mängel fanden die TÜV-Prüfer an den Beleuchtungsanlagen, Vorder- und Hinterachsen sowie Bremsleitungen und Schläuchen. »Die über Jahre konstant hohen Mängelraten an der Beleuchtung sind erstaunlich«, sagt Dr. Klaus Brüggemann, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VdTÜV e.V. Denn jeder Autofahrer sei eigentlich dazu verpflichtet, vor jeder Fahrt durch eine Sichtkontrolle von der Funktionstüchtigkeit wichtiger Fahrzeugkomponenten zu checken. Beleuchtungsmängel wären dadurch einfach zu erkennen. »Selbst die Warnlampe im Cockpit scheint häufig nicht auszureichen«, so Brüggemann. Häufige Mängel, etwa an Vorder- und Hinterachse, können jedoch auch konstruktionsbedingt sein.