Nach gut drei Jahren Entwicklungszeit hat der ehemalige Microsoft-Mitbegründer Paul Allen sein Mini-PC "FlipStart" fertig gestellt.
Eines gleich vorweg: Für die Hosentasche ist dieses Gerät ganz bestimmt nichts. Gute 800 Gramm schwer, mit einer Grundfläche von 15 x11,4 Zentimetern und rund vier Zentimeter dick, wird es schwer eine passende Hose zu finden. Mit einem optionalen Zusatzakku lässt sich zwar das Gewicht auf unter 700 Gramm drücken, aber selbst dann müssen die Hosenträger eine Menge aushalten. Auch die angestrebte Bedienung mit den Daumen dürfte angesichts des ordentlichen Gewichts kräftige Unterarme verlangen. Bleibt noch die Bedienung auf dem Schreibtisch. Sie soll recht gut möglich sein, da das Tastaturlayout nur wenig von einem Standard-Keyboard abweicht. Als Zeigegeräte sind ein Touchpad und ein kleiner Touchstick eingebaut. Zum Scrollen befindet sich an der rechten Seite ein Rädchen.
Das Innenleben des kleinen Computers ist angesichts des jetzigen Entwicklungsstands der kommenden Generation von UMPCs nicht mehr up to date. Ein Pentium M Ultra-Low-Voltage treibt den FlipStart an. Nur 512 MByte RAM dürften den Betrieb des optionalen Windows Vista recht zäh werden lassen. Die verbaute 1,8 Zoll Festplatte nimmt 30 GByte Daten auf. Im Kontakt zur restlichen Welt steht das Gerät über W-Lan b/g, Bluetooth und einem drahtlosen Modem, das allerdings nicht näher beschrieben wird. Ob es auch in Europa funkt, ist unklar. Wird die mitgelieferte Docking-Station verwendet, kommt FastEthernet hinzu. Das 5,6 Zoll-Display bietet eine Auflösung von 1.024 x 600 Pixel. Um darauf auch feine Details erkennen zu können, kann mit einer eigenen Taste in neun Stufen gezoomt werden. Ein zweites Display mit 220 x 176 Pixel befindet sich auf der Außenseite des Geräts. Ob dieses auch mit der Vista-Technik Sideshow-Display funktioniert ist auch unklar.
Der FlipStart kann einzig direkt über den Webshop des Herstellers unter www.flipstart.com bezogen werden. Wahlweise mit Windows XP oder Vista Business kostet das Gerät 1.999 US-Dollar.
Unser Fazit zum Gerät fällt nicht gut aus. Da weder Technik noch Größe und Design vergleichbaren Geräten überlegen sind, bleibt nur der Preis um sich auf dem Markt zu positionieren. Mit 1.999 US-Dollar ist er günstiger als derzeit erhältliche UMPCs, wie zum Beispiel dem UX1 von Sony Vaio. Doch ob das so bleiben wird, ist abzuwarten. Spätestens in der übernächsten Generation werden UMPCs billiger und auch PDAs werden leistungsfähiger werden. So bleibt dem FlipStart nur eine kleine, zeitlich begrenzte Nische um erfolgreich zu werden.