Konsolidierung bei Portalen: BEA kauft Plumtree

Die Transaktion soll im kommenden Herbst abgeschlossen werden. Plumtree ist der letzte größere Anbieter von Portal-Produkten, der unabhängig geblieben war. Das Unternehmen beschäftigt etwa 400 Mitarbeiter und hat mehr als 700 Kunden. Im vergangenen Geschäftsjahr musste Plumtree bei 84,1 Millionen Dollar Umsatz einen Verlust von 9,6 Millionen Dollar hinnehmen. BEA erreichte in dieser Zeit einen Umsatz von 1,08 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 131,1 Millionen Dollar.
Plumtree wird zunächst ein eigenständiger Produktbereich von BEA sein. Die Eingliederung sollen Plumtree-CEO John Kunze und Mark Carges, CTO bei BEA, organisieren. Mittelfristig sei jedoch abzusehen, dass die beiden Portal-Produkte verschmelzen würden, meint Martin Percival, Technical Evangelist bei BEA.
Alfred Chuang, CEO und Chairman von BEA Systems, verspricht sich durch die Akquisition eine Vergrößerung des Kundenkreises, etwa in den Branchen Einzelhandel und Fertigung, und mehr Resonanz bei Nicht-IT-Managern. Während BEAs Weblogic Portal meist in transaktionalen Zusammenhängen eingesetzt werde, seien es bei Plumtree häufiger kollaborative Szenarien.
Als Nummer eins auf dem Portal-Markt gilt IBM, auf Platz zwei sehen die Marktforscher BEA. Durch die Übernahme von Plumtree wird der Abstand geringer werden. Die Portal-Software von IBM und BEA hat Infrastrukturcharakter: Sie ist bei beiden auf den hauseigenen Java-Applikationsserver bezogen und erfordert Programmierung. Die Plumtree-Software unterstützt sowohl Java als auch Microsofts .Net und
ist schneller einsetzbar. Andere Anbieter auf dem Portal-Markt haben ihren eigenen Schwerpunkt bei Applikationen, etwa SAP, oder bei Content Management, beispielsweise Vignette.