Kostendruck belastet das Ergebnis von Lenovo
Der chinesische PC-Hersteller Lenovo ist im vierten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Neben Restrukturierungskosten drücken saisonale Gewinneinbußen und Investitionen ins Branding auf das Ergebnis.
Lenovo ist im abschließenden Quartal des Fiskaljahres 2005/06 (31. März) in die roten Zahlen gerutscht. Der chinesische Computer- Hersteller, der im Mai 2005 die PC-Sparte von IBM übernahm, vermeldet für den Zeitraum einen Vorsteuerverlust in Höhe von 903 Millionen Hongkong-Dollar (HKD, 91,2 Millionen Euro). Dabei schlagen vor allem die Kosten für die Restrukturierung zu Buche, die nach der Integration der IBMOrganisation erforderlich wurde. Bleiben die Restrukturierungskosten in Höhe von 54,8 Millionen Euro unberücksichtigt, errechnet sich für das vierte Quartal immer noch ein Vorsteuerverlust von 32 Millionen Euro. Der Hersteller macht dafür neben dem saisonbedingten Preisdruck auch Investitionen in die Entwicklung neuer Produkte und in den Markenaufbau verantwortlich. Durch die Übernahme der IBMPC- Sparte erhöhte sich der Quartalsumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 417 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro.
Die hohen Kosten des vierten Quartals belasten auch das Vorsteuerergebnis des Gesamtjahres, das von 113 Millionen Euro im Vorjahr auf 17,5 Millionen Euro schrumpfte. Ohne die RestrukInturierung hätte sich der Gewinn um sieben Prozent auf 121 Millionen Euro erhöht. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2005/ 2006 um 359 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 10,64 Milliarden Euro.
Beim Umsatz profitierte Lenovo vor allem von der starken Position auf dem chinesischen PC-Markt. In China steigerte der hinter Dell und HP drittgrößte PC-Hersteller weltweit seine PC-Verkäufe im vierten Quartal um 31 Prozent. Insgesamt steht der Heimatmarkt für rund 30 Prozent der Lenovo-Umsätze. In EMEA gingen die PC-Verkäufe dagegen um drei Prozent zurück. Die Region trug im vierten Quartal insgesamt 5,1 Milliarden HKD (515 Millionen Euro) oder 21 Prozent zum Gesamtumsatz von Lenovo bei.