Laborlösungen im Kommen

23. Juni 2005, 0:00 Uhr |

Laborlösungen im Kommen. Auch Labore verändern sich durch ein vernetztes Gesundheitswesen. So steigt die Nachfrage nach ­Labor-informations-systemen und Labor-informations-managementsystemen.

Laborlösungen im Kommen

Der Europamarkt für Laborsoftware und -systeme wächst. Sein Umsatzvolumen soll von 172,3 Millionen Euro 2004 auf 216,2 Millionen Euro 2006 wachsen. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von über 12 Prozent. Hauptmotiv zum verstärkten Einsatz derartiger Systeme oder zum Ersatz alter Lösungen ist die verstärkte Vernetzung innerhalb von Unternehmen und medizinischen Einrichtungen.

Zwei grosse zweige
Laborsysteme müssen sich zukünftig in die IT-Netzwerke der Einrichtungen, die sie verwenden, eingliedern. Demgegenüber verändern sich die Anforderungen innerhalb der Labore nicht sehr stark.
Förderlich dagegen ist für den ­Einsatz von Laborsystemen die Implementierung mobiler Gesundheitsdienste. In Großbritannien zum Beispiel stellte umfangreiche Finanzmittel für IT-Investitionen im Gesundheitswesen bereit.
Der Markt für Laborsoftware teilt sich in zwei große Zweige: Labor-In­formations-Systeme (LIS) und Labor-­In­formations-Managementsysteme (LIMS). Laborinformationssysteme werden hauptsächlich von Kliniken verwendet, um die von den Labors erzeugten Daten zu administrieren. Ihr Marktvolumen soll im Jahr 2005 etwa 97 Millionen Euro betragen. Hinderlich wirkt sich für diesen Teilmarkt die Mittelknappheit der öffentlichen Kliniken aus. Die Verantwortlichen schrecken vor den nötigen Investitionen zurück, obwohl integrative Anwendungen wie die elektronische Patientenakte langfristig Einsparungen versprechen. Heute setzen erst rund ein Drittel der europäischen Kliniken Laborsoftware ein.
Labor-­Informations-Ma­na­ge­ment­systeme (LIMS) können auch umfangreichere Datenmengen verwalten und werden in den Laboren selbst eingesetzt, zum Beispiel bei der Medikamentenentwicklung durch Proteomik und Genomik. Hauptnutzer sind Unternehmen der Pharmaindustrie. Das europaweite Marktvolumen der LIMS betrug 2004 73,9 Millionen. Es soll aber steigen, weil die Unternehmen gezwungen sind, veraltete Betriebssysteme und Hardwareplattformen zu ersetzen.

Marktstrukturen
Das Marktsegment der LIS-Anbieter konsolidiert derzeit. Früher dominierten kleinere Anbieter, die nach und nach von größeren Firmen, die Krankenhausinformationssysteme offerieren, übernommen werden oder enge Partnerschaften mit ihnen eingehen. Im LIMS-Segment dagegen gibt es noch mehr kleinere Anbieter. Ihre Erfolgsaussichten steigen, so Frost & Sullivan, wenn sie versuchen, Laborsysteme mit Unternehmenssoftware zu integrieren.


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