»Safecast« sammelt Daten zum Atomunfall in Japan

»Learning from Fukushima«

22. Dezember 2011, 13:28 Uhr | Andrea Fellmeth-Schlesinger

Das Open-Data-Projekt »Safecast« hat mit seinem »Crowd-sourcing-Messnetzwerk« ein Projekt gestartet, das den Schrecken der Atomkatastrophe in Japan vom Frühjahr sichtbar macht.

Acht Monate nach der Havarie des Atomkraftwerks Fukushima Daiishi im März in Japan, herrscht noch immer Unklarheit darüber, wo in der Region wie viel Radioaktivität vorhanden ist. Die Regierung gibt die Messdaten dazu nur äußerst zögerlich und sparsam heraus. Ebenso ist unklar, ob das Netz der staatlichen Messsonden ausreichend dicht ist, um die Lage korrekt wiederzugeben.

Jetzt hat das Open-Data-Projekt »Safecast« für mehr Transparenz gesorgt und mit seinem »Crowd-sourcing-Messnetzwerk« ein Projekt gestartet, das sich bereits auf dem »Learning from Fukushima«-Symposium in Berlin präsentierte. Auf eigene Faust messen 150 Freiwillige, mit Geigerzählern ausgerüstet, die radioaktive Strahlung in der Luft rund um den Atommeiler in Fukushima. Zunächst bastelten sie in Hacker-Manier eigene Geigerzähler, mittlerweile arbeitet Safecast mit dem Gerätehersteller International Medcom zusammen. Zusätzlich zu den mobilen Geräten gibt es um die 300 fest installierte Geigerzähler in Japan, die kontinuierlich Daten erfassen.

Mit mehr als einer Million Datenpunkten besitzt Safecast damit die größte Sammlung an Messdaten in Japan. Diese werden frei als Open Data veröffentlicht, besitzen kein Copyright und sind für jede Art von Visualisierung verfügbar. Mehr Infos unter http://blog.safecast.org/.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+