Lion steigt aus der Distribution aus
Distributor Lion Electronics entlässt 140 seiner rund 260 Mitarbeiter und möchte sich damit aus dem Großhandelsgeschäft verabschieden. Der Fokus soll künftig auf den Eigenmarken liegen. Die Schuld an der derzeitigen Misere im Distributionsmarkt geben die Polcher den Hersteller-Partnern.
Das schwache Sommergeschäft zwingt nach Adam Riesig und Krystaltech Lynx nun bereits den nächsten Distributor, das Distributionsgeschäft aufzugeben. Bis zum Jahresende sollen 140 der derzeit 260 Arbeitsplätze bei Lion Electronics in Polch abgebaut werden. Die allgemein negative Marktlage im Bereich des Großhandels mit elektronischen Produkten, EDV-Hardware und –Zubehör, habe auch die Unternehmen der Lion-Gruppe nicht unberührt gelassen, heißt es in einer Firmenmitteilung. Bittere Vorwürfe gab es dabei für die Hersteller-Partner: »Deren Politik ist es seit Jahren, mit immer weniger Händlern zusammenzuarbeiten und die Margen immer weiter zu drücken«, sagt ein von Geschäftsführer und Unternehmensgründer Erwin Deutsch autorisierter Sprecher gegenüber der »Rhein Zeitung«.
Die nun anfallenden Entlassungen bedauert das Management, doch seien diese notwendig, um die noch bestehenden 120 Stellen zu retten. »Lion Electronics hat zum richtigen Zeitpunkt die Leinen gekappt, da sonst die Gefahr bestand, dass das Unternehmen in die Krise gerutscht wäre«, gibt das Unternehmen Auskunft.
Von der Maßnahme betroffen sei unter anderem die BTO-Fertigung in Polch. Das Unternehmen will sich aus dem Distributionsgeschäft zurückziehen und den neuen Kernbereich Eigenmarken forcieren. Der Vorteil: Man agiere in diesem Geschäftsbereich unabhängig von großen Lieferanten. »Wir sind guten Mutes, dass wir das schaffen«, gibt sich die Firma gegenüber Computer Reseller News optimistisch.
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