Lizenzumsatz bei SAP bricht ein
Der Softwarekonzern SAP muss ein Drittel weniger Umsatz bei Softwarelizenzen verbuchen. Der Gesamtumsatz im ersten Quartal verringerte sich ebenfalls. Auch das Konzernergebnis lag 15 Prozent unter dem Vorjahr. Vorstands-Chef Leo Apotheker wagt keine Jahresprognose, der Krise kann der CEO dennoch etwas Gutes abgewinnen. Doch die Rhetorik wird ihm kaum helfen.

Die Wirtschaftskrise setzt dem Walldorfer Softwarekonzern SAP stärker als erwatet zu. Die Umsätze im ersten Quartal 2009 sind ebenso wie der Gewinn gesunken. SAP hat in den ersten drei Monaten 2009 einen Umsatzrückgang von 3 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro verbucht. Allerdings brachen die Lizenzerlöse um satte 33 Prozent auf 418 Millionen ein. Vergeblich bemühte sich der Konzern den im Vergleich zum Vorjahresquartal mageren Umsatz zu relativieren: kaum vergleichbar, weil man im Vorjahreszeitraum noch am Beginn der Wirtschaftskrise gestanden war, ließ SAP verlautbaren.
»Nach wie vor sind die Softwareerlöse schwer zu prognostizieren«, sagte SAP-Chef Leo Apotheker. Einen Ausblick auf 2009 versagte Apotheker der Öffentlichkeit. Man werde man »auch weiterhin auf die Sicherung der Marge richten«. Das Konzernergebnis im ersten Quartal fiel um 15 Prozent auf 210 Millionen Euro.
2009 wird für SAP weiterhin schwierig bleiben. Europas größter Softwarekonzern reagiert auf die Wirtschaftskrise vor allem mit Stellenabbau. Rund 3.000 Arbeitsplätze werden wegfallen. Das wird SAP zwischen 200 und 300 Millionen Euro in diesem Jahr kosten. Die Ebit-Marge werde vor Sonderposten auf 24,5 bis 25,5 Prozent sinken, sagte Apotheker.
Der SAP-Chef sprach von einem »soliden Geschäftsmodell« und einem umfassenden Produktportfolio für kleine, mittlere und große Unternehmen. Das Unternehmen werde aus dieser Rezession gestärkt hervorgehen, »genauso wie aus dem vorherigen Abschwung in diesem Jahrzehnt«, so ein optimistischer SAP-Chef. An der Börse verliert SAP rund 3 Prozent an Wert.
Der Rückgang der Lizenzerlöse ist alarmierend. Sie gelten als wichtige Kennzahl für künftige Umsätze aus Wartung und Service. Im ersten Quartal 2009 konnte SAP diese Einnahmen noch weitgehend bei 1,74 Milliarden stabilisieren.