Nach seinen ersten 100 Tagen als neuer Geschäftsführer von Logitech spricht Markus Mahla mit <i>Computer Reseller News</i> über die Neuausrichtung des Unternehmens: Der Geschäftsführer will Logitech noch stärker als UE-Brand etablieren und hat den Vertrieb neu aufgestellt.
Mäuse, Tastaturen, Webcams oder PC-Lautsprecher – in diesen Produktsegmenten hat sich Logitech bereits als Marktführer etabliert. Für Markus Mahla, den neuen Geschäftsführer von Logitech Deutschland, befindet sich der Hersteller jetzt im Wandel von einer etablierten IT-Marke zu einem Brand der Unterhaltungselektronik.
Im UE-Markt sieht Mahla noch großes Wachstumspotenzial für den Technologiekonzern und will Logitech als Marke beim Konsumenten platzieren. Der Geschäftsführer hat bereits Polaroid umstrukturiert: Von einem Anbieter von Sofortbild-Kameras zu einem Hersteller von Digital Imaging. In seinen letzten drei Jahren bei Polaroid zeichnete Mahla als Geschäftsführer für die DACH-Region verantwortlich. Seinen Wechsel zu Logitech sieht er deshalb als logische Folge. »Man muss sich immer wieder neu erfinden – das ist besonders wichtig, wenn man Marktführer ist«, so Mahla.
Um dieses Credo auch zu leben, hat Logitech sich auch personell neu aufgestellt: Mit Maren Hahnisch hat der Hersteller die neu geschaffene Position des Sales & Marketing Coordinator besetzt. Ebenfalls neu ist die Aufgabe des Key Account Managers Business Markets, die jetzt Simona Parik übernimmt. Drei bereits existierende Vertriebspositionen wurden außerdem neu verteilt: Skander Kaafar übernimmt als Sales Manager Germany in Zukunft die Leitung des deutschen Vertriebs. Fabian Engler ist der neue Channel Marketing Manager PCP. Thomas Lantermann besetzt ab sofort die Position des Account Managers.
Zudem legt Logitech Wert auf eine starke Verbindung zu den Flächenmärkten und zum kooperierten Fachhandel. »Wir wollen den Bezug zum Handel verstärken und näher am Kunden sein«, erklärt Mahla. Deshalb geht das Schweizer Unternehmen beispielsweise in der Regalgestaltung am POS mit dem Handel neue Wege. Zwar hat der Anbieter den Resellern auch zuvor POS-Systeme zur Verfügung gestellt, jetzt entwickelt Logitech die Regale jedoch gemeinsam und im Dialog mit den Fachhändlern. Die registrierten Partner erhalten außerdem die Möglichkeit, an Online- Trainings teilzunehmen oder sich durch Logitech-Mitarbeiter vor Ort schulen zu lassen.
Dennoch setzt Mahla auf Beständigkeit: Logitech wird den traditionellen Produkten wie Mäusen oder Tastaturen nicht den Rücken kehren. Vielmehr geht es dem Geschäftsführer darum, diese weiterzuentwickeln und in das Wohnzimmer zu integrieren. Teilweise will der Hersteller auch bestehende Produkte wieder fokussieren: Im Herbst hat Logitech für die Produktreihe »Harmony« die größte Kampagne gestartet, die das Unternehmen in seiner Geschichte in einem Land umgesetzt hat. »Dabei wollen wir den Kontakt zum Endkunden weiter forcieren «, so Mahla. Mit »Harmony« will Logitech das Produktsegment Fernbedienungen etablieren und bietet den Endkunden über mehrere Monate eine 100-Prozent- Geld-zurück-Garantie. Innerhalb der Kampagne hat Mahla das Ziel, zusammen mit dem Fachhandel eine dreistellige Wachstumsrate zu erreichen.
Akquisen bilden einen weiteren Eckpfeiler der Neuausrichtung: Durch die Übernahme des amerikanischen Kopfhörerspezialisten Ultimate Ears im August dieses Jahres konnte der Hersteller sein Portfolio um High-End-In- Ears erweitern. Die Produkte von Ultimate Ears genießen in der Branche einen hervorragenden Ruf. Der Brand Ultimate Ears bleibt nach der Eingliederung unter der Dachmarke von Logitech erhalten und soll in den kommenden Monaten in Deutschland bekannt gemacht werden.
Im gleichen Zeitraum wird Logitech die Produkte, die durch die Übernahme des amerikanischen Videokonferenzspezialisten Sightspeed hinzugekommen sind, auf den Markt bringen. »Internetund Videokommunikation werden immer wichtiger. Die Technologien sind aber für Privatanwender noch zu kompliziert«, führt Mahla aus. Durch das Sightspeed- Portfolio, das in das Webcam- Angebot von Logitech integriert wird, soll die Installation für Konsumenten einfacher werden. Die Übernahme ist bereits vollzogen, über den Verbleib des Markennamens Sightspeed wird jedoch erst in den nächsten Monaten entschieden.
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