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Speicher startet mit Preisnachlässen ins neue Jahr

Marktforscher erwarten Preisverfall für 2007

Analysten rechnen zwar auch für das laufende Jahr mit einer hohen Nachfrage. Zusätzliche Fertigungsstätten sorgen jedoch dafür, dass keine Engpässe entstehen. Vielmehr wird mit deutlichen Preisnachlässen spekuliert. Entsprechend verzeichnen die Speicher-HEKs zum Jahreswechsel überwiegend Abschläge.

Autor:Markus Reuter • 26.1.2007 • ca. 1:40 Min

Den Marktforschern von iSuppli zufolge soll das weltweite Umsatzvolumen mit DRAMs 2007 um 11,3 Prozent auf fast 37 Milliarden US-Dollar steigen. Dies wäre nach 1995 (40,8 Milliarden USDollar) der zweithöchste jemals gemessene Wert. Die Prognose ist jedoch nur auf den ersten Blick verheißungsvoll. Die Wachstumsrate liegt weit unter den 33,6 Prozent, die das Segment im abgelaufenen Jahr zulegen konnte.

Laut iSuppli betrug der durchschnittliche Preisverfall im Jahresverlauf nur 13 Prozent. 2007 soll der Preisverfall allerdings wieder Normalmaß von circa 31 Prozent erreichen. Als Grund führen die Analysten an, dass die Hersteller in der Produktion einen deutlichen Fokus auf Flash- Speicher (NAND) legen. Zwar stieg auch die Fertigung von DRAMs um ein Vielfaches, lagen aber deutlich hinter den Nicht- PC-Komponenten zurück. In Kombination mit einer außergewöhnlich hohen Nachfrage führte dies zu Lieferengpässen und zeitweise zu einem starken Preisanstieg. Im vergangenen August schnellte beispielsweise der HEK für DDR2-Module in der Spitze um bis zu 67 Prozent nach oben.

Für das laufende Jahr erwartet iSuppli eine Angleichung von DRAM und NAND. Allein sieben neue DRAM-Fabriken gehen in Kürze in Betrieb. Zugleich soll das Wachstum von Flash-Speicher nicht weiterhin so sprunghaft ansteigen. Dies führe zu einer besseren Verfügbarkeit und fallenden Preisen.

Das zweite Halbjahr 2006 scheint den Analysten Recht zu geben. Anstelle eines erwarteten Engpasses wurden Überkapazitäten aufgebaut. Dies sei Marktbeobachtern zufolge auch für 2007 zu erwarten. Andererseits besteht kein Zweifel, dass günstige Anschaffungskosten die Nachfrage weiterhin auf einem hohen Niveau halten werden. Online- Händler Alternate verkauft beispielsweise eine 2-GByte-SD-Karte von Kingston für 17 Euro. Transcends 8-GByte-Karte ist ab 69 Euro erhältlich. Niedrige Preise und hohe Kapazitäten treiben den Markt voran.

HEK für DDR2-Speicher sinkt

Das Jahr ist relativ ruhig gestartet. Die HEKs tendieren erwartungsgemäß leicht nach unten. Ein DDR2-533-Markenmodul mit einem GByte kostet in der KW 3 circa 79,90 Euro. In der KW 50/06 waren dafür noch über 83 Euro fällig. Die DDR2-667-Variante ist in diesem Zeitraum um zwölf Prozent von 91,70 auf 80,50 Euro gesunken. DDR2-800-Speicher bleibt dagegen stabil mit leichter Aufwärtstendenz. Je nach Qualität und Ausführung fällt dagegen DDR-400-Memory zwischen sechs und elf Prozent. Marktbeobachter rechnen für die kommenden drei bis vier Wochen nicht mit einer entscheidenden Kehrtwende der aktuellen Tendenz.