Überbestand trotz hoher Nachfrage

Massiver Preisverfall im Speichermarkt

28. Februar 2007, 10:38 Uhr | Markus Reuter

Trotz einer hohen bis zufrieden stellenden Nachfrage sind die Speicherpreise total eingebrochen. Der HEK für DDR2-RAMs hat sich seit Jahresbeginn um über 30 Prozent reduziert. Hintergrund ist ein massiver Überbestand von Speicher-Chips.

Die HEKs für Speichermodule befinden sich einmal mehr auf einer rasanten Talfahrt. Zwischen der KW 8 und der KW 3 haben DDR2-RAMs zum Teil mehr als ein Drittel ihres Wertes verloren. Kostete ein DDR2-667-Modul mit einem GByte Anfang Januar noch zwischen rund 73 Euro (OEM) und 80 Euro (Major/Original), sind aktuell dafür nur noch circa 49 bzw. 55 Euro fällig.

»Nach einer verhaltenen Nachfrage Anfang Februar ist der Absatz mittlerweile stark angestiegen «, erklärt Sascha Stützer, Sales Manager bei PNY Technologies. »Verfügbarkeitsprobleme gibt es derzeit nicht, alle Größen und Spezifikationen sind ab Lager lieferbar.« Die aktuelle Preisentwicklung sei vor allem eine Folge von Überständen auf Seiten der Hersteller, die nun abgebaut werden müssten.

»Für unsere Value-RAM-Speicher war der Umsatz im Januar fantastisch und übertraf die starken Monate Oktober und Dezember 2006«, freut sich Brigitte Haas, Unternehmenssprecherin, Kingston. »Dies ist umso bemerkenswerter, als Durchschnittspreise (ASPs) für diese Module im Monatsvergleich im Januar um 15 Prozent gefallen sind. Während November 2006 saisonal bedingt als stärkster Umsatzmonat bisher noch ungeschlagen blieb, gehen wir davon aus, im Februar einen neuen Umsatzrekord verbuchen zu können.« Und dies, obwohl die ASPs im Monatsvergleich seit Januar um weitere 15 bis 20 Prozent gefallen sind. Während der DRAM-Markt seit Wochen laut diverser Analysten angeblich durch einen relativen Nachfragemangel gekennzeichnet ist, erlebt Kingston genau das Gegenteil.

HEKs sinken weiter

»Die Preise für DDR2-Chips könnten sich zurzeit in einem Gleichgewichtszustand zwischen Angebot und Nachfrage bewegen«, sagt George Linardatos, Office Manager bei Transcend. »Ein durchschnittlicher Verkaufspreis je Speicherchip zwischen 3,50 und vier US-Dollar stellt möglicherweise eine solche Gleichgewichtsspanne dar, innerhalb derer beide Seiten gut mit der Situation leben können. Die Volatilität ist jedoch sehr hoch. Klare Überschreitungen der 4-Dollar- Grenze dürften die Nachfrage signifikant abbremsen. Daher ist es durchaus denkbar, dass die Preise für DDR(2)-Speicher in den kommenden Wochen relativ konstant bleiben.«

PNY erwartet im ersten und zweiten Quartal einen anhaltenden Abwärtstrend »Die Preisentwicklung nach unten wird sich auf gleichem Niveau fortsetzen«, konstatiert Stützer. »Erst in der zweiten Jahreshälfte ist mit einer Konsolidierung zu rechnen.«


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