Der Retailer entzieht seinem Anwalt Joachim Steinhöfel das Mandat. Der neue Chef von Media Markt/Saturn (MSH), Roland Weise, bemüht sich offenbar um ein besseres Image der Flächenmärkte. Auch der »Geiz ist Geil«-Slogan wird überarbeitet.

Media Markt hatte in der Vergangenheit hunderte Internet- Händler mit Klagen überzogen. Kein Wunder, denn der Retailer sieht im Internet-Handel seinen größten Konkurrenten, da andere Flächenmärkte wie die Promärkte der Rewe-Gruppe oder die mittlerweile an die Verbundgruppe Electronic Partner verkauften Makromärkte der Wegert- Holding nie zum Branchenprimus aufschließen konnten. Mitbewerber sprachen daraufhin unverhohlen von einer »Marktbereinigung mit Hilfe der Justiz«. Doch die Kritik in den Medien an den Geschäftspraktiken der Media Saturn Holding (MSH) häufte sich. Nicht nur Fachzeitschriften wie die Computer Reseller News, sondern auch Zeitungen wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung wiesen wiederholt auf das fragwürdige Vorgehen der Gruppe hin. Nun hat der neue Geschäftsführer vom Media Markt Saturn, Roland Weise, reagiert.

Seriöseres Image

Der Media-Markt-Anwalt Joachim Steinhöfel, der auch in der Fernsehwerbung auftritt, ist nicht mehr für den Flächenmarkt tätig. »Steinhöfel wird nur noch die alten Fälle betreuen«, bestätigt ein Media-Markt-Firmensprecher gegenüber Computer Reseller News. Streitfälle würden künftig intern und über eine neue externe Kanzlei bearbeitet werden. Allerdings wollte der Konzern sich nicht darüber äußern, ob der Flächenmarkt künftig weniger scharf gegen seinen Wettbewerb vorgehen wird: »Über die neue Strategie wird noch nachgedacht « heißt es auf Anfrage von CRN. Man warte noch auf ein BGH-Urteil über Preisauszeichnungen im Internet, um die künftige Marschrichtung festlegen zu können.

Doch offensichtlich will MSHChef Weise den Flächenmärkten ein seriöseres Image verpassen. Denn auch an der marktschreierischen »Geiz ist Geil«-Kampagne der Saturn-Märkte wird gefeilt. Ganz abgeschafft wird der Slogan wohl nicht, aber überarbeitet, wie aus unternehmensnahen Kreisen zu hören ist.