Wer eine Nintendo-Spielekonsole besitzt, kann dort eine individuelle Spielfigur anlegen – sozusagen das virtuelle Ich. Diese Charaktere, die der Spielehersteller »Mii« nennt, erreichen alleine in Europa fast die Bevölkerungszahl Deutschlands. Frankreich ist längst überrundet.
Während an den realen, europäischen Grenzen die Einreise streng kontrolliert wird, ist unbemerkt von den Behörden mitten in Europa eine neue Nation entstanden: Die Mii’s! Ein Mii ist eine Spielfigur, die Nutzer der TV-Konsole »Wii« - und seit neuestem auch auf dem tragbaren »Nintendo 3DS« - selbst kreieren können.
Nintendo wollte es in diesem Jahr einmal genau wissen: Wie viele Mii-Charaktere tummeln sich eigentlich auf seiner TV-Konsole? Das Ergebnis der »Volkszählung«: Die europäische »Mii«-Nation umfasst aktuell mehr als 73 Millionen Charaktere. Diese »Population« übersteigt damit locker die jeweilige Einwohnerzahl von Frankreich, Spanien, Großbritannien oder Italien. In Sachen Geschlechterverteilung besteht übrigens wie im realen Europas nahezu Parität: 37,2 Millionen Mii sind männlich, 36,1 Millionen weiblich.
Weltweit zählt der Hersteller Nintendo inzwischen 213,8 Millionen Mii(t)bürger seinen zehn größten Absatzmärkten, sprich in den USA, Japan, Australien, Korea und den Ländern Europas. Für Statistik-Freaks: Würden alle »Mii« gemeinsam einen Staat bilden, wäre er gemessen an der Bevölkerung der fünftgrößte der Welt - vor Brasilien, Nigeria oder Pakistan. Würden alleine die europäischen »Mii« ein Land bilden, wäre es gleich nach Deutschland der zweitgrößte Staat Europas. Entstanden ist die neue Nation innerhalb von fünf Jahren: Seit der Markteinführung der »Wii« im Dezember 2006 hat sich die bewegungsgesteuerte Konsole laut Nintendo rund 89,4 Millionen Mal verkauft.