RFID-Technologie vor dem Durchbruch

Metro gibt grünes Licht für RFID-Einsatz

28. Juni 2007, 7:27 Uhr | Martin Fryba
Reva-Chef Tom Schuster: Europas größtes RFID-Pojekt wird mit Netzwerkkomponenten aus seinem Hause realisiert

Zumindest in seiner Logistik hat der Handelsriese Metro alle technischen Schwierigkeiten mit RFID gemeistert und wird in diesem Jahr die Funktechnologie flächendeckend einführen. Ein Durchbruch, auch dank des jungen US-Unternehmens Reva Systems. Und eine Signalwirkung, dass sich andere RFID-Pilotphasen ihrem Ende nähern.

Noch in diesem Jahr wird der Handelskonzern Metro an rund 200 Standorten seiner Großmärkte, den Real-Märkten sowie Distributionscentern seine Logistik und das Lagermanagement auf die berührungslose Datenübertragung umstellen. Jahrelang hatte Metro, Vorreiter in Sachen RFID, in Pilotprojekten Erfahrungen zum komplexen Einsatz von RFID gesammelt. Die wesentlichsten Schwierigkeiten zumindest in der Logistikkette - genaue und fehlerfreie Leseergebnisse der RFID-Tags, Vermeidung von Zweiterfassungen oder Datenübertragung- und verwaltung in Echtzeit - hat Metro mittlerweile im Griff.

Nicht zuletzt dank Reva Systems, dessen Systemkomponenten Metro einsetzen wird. Der so genannte »Tag Acquistion Processor (TAP)« von Reva verwaltet das verteilte RFID-Netz, ermittelt Daten von jedem angeschlossenen Standort und stellt die in Echtzeit den Anwendern zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung. »Wir haben immer gepredigt, dass RFID in erster Linie eine Netzwerktechnologie ist. Diesem Ansatz liegen unsere Produkte zugrunde«, sagte Reva-Vorstandsvorsitzender Tom Schuster. Das hat offenbar auch die bei der Metro zuständigen Projektleiter überzeugt. »Der zuverlässige und effiziente Einsatz, die einfache Verwaltung und die Leistungsverbesserungen, die wir mit der Reva Technologie als Teil unserer RFID-Architektur demonstriert haben, erlaubt uns, unseren Plan für den Einsatz der RFID-Technologie zur Optimierung unserer Lieferkette realisieren zu können«, erklärt Gerd Wolfram, Geschäftsführer von MGI Metro, Gruppeninformationstechnologie. »Wir bewegen uns aus dem RFID-Innovationslabor in die Einzelhandelgeschäfte hinein«, so der Manager weiter.

Von der Testphase in den produktiven Einsatz, so sehen viele Experten die weitere Entwicklung der RFID-Technologie auch auf anderen Feldern, die unmittelbaren Einfluss auf Logistikprozesse haben. Helmut Bremicker vom Beratungsunternehmen Detecon nennt hierbei: Fälschungsschutz über RFID-basierte Lösungen, Sensornetzwerke bei Gefahrengütertransport, industrielle PDAs sowie Anforderungen im Bereich Repair, Recycling von Material und Teilen sowie das Remanufacturing hochwertiger Komponenten. »Das wird großen Einfluß auf die Logistik entfalten«.

Hersteller von Systemkomponenten sowie Integratoren arbeiten mit Hochdruck daran, die RFID-Technologie zu einem standardisierten und kostengünstigen Verfahren in vielen Branchen zu machen. So zeigten auf der diesjährigen CeBIT im März über 100 Unternehmen ihre neuesten Entwicklungen und Trend bei RFID – mehr als doppelt so viele Aussteller als im vergangenen Jahr.


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