Zum Inhalt springen
Schweinepreise verhindern

Microsoft Hardware setzt auf den Channel

Die Microsoft Hardware-Sparte will ihren Marktanteil im Reseller-Bereich verdoppeln. Eine klarere Unterscheidung zwischen den »Full Packaged Products« und den System Builder-Produkten soll zudem für mehr Transparenz sorgen und Schweinepreise verhindern.

Autor:Nadine Kasszian • 23.9.2009 • ca. 1:55 Min

In der Hardware-Sparte von Microsoft läuft derzeit noch doppelt so viel Geschäft über den Retail wie über den Reseller-Kanal. Seit Juli 2008 zeichnet Alexander Hecker innerhalb der Entertainment & Devices für den indirekten Vertrieb verantwortlich. »Wir müssen im Fachhandel noch Vertrauen aufbauen«, erklärt Hecker im Gespräch mit Computer Reseller News. Der Vertriebschef hat sich vorgenommen, den Marktanteil von Microsoft Hardware im Reseller-Bereich zu verdoppeln. Vor einem Jahr hat der Hersteller für die Zubehör-Produkte ein Partnerprogramm auf die Beine gestellt (CRN berichtete). »Wir haben gemerkt, dass es auch für die Peripherie-Geräte wichtig ist, dass der Händler einen Ansprechpartner und Unterstützung bekommt«, sagt Hecker.

Bislang hat Microsoft den Fachhändlern zum einen Full Packaged-Produkte (FFP), das heißt Geräte mit Consumer-orientierter Verpackung, Service und Handbuch angeboten sowie System Builder-Pakete in einfachen Kartons. Es gab jedoch immer wieder Fälle, wo Händler die OEM-Produkte im Internet fälschlich als FPP an Endkunden zu Schweinepreisen verkauft haben. Deshalb haben die Redmonder ihre Strategie in diesem Bereich umgestellt. Microsoft Hardware bietet seine Business-Produkte künftig als sogenannte »Multipacks« an – die System Builder-Produkte laufen für den Channel sukzessive aus beziehungsweise werden nur noch für große OEMs und nicht mehr über die Distribution vertrieben.

Im Unterschied zu vorher kommen die Multipacks mit jeweils fünf Einheiten in einer Packung und nicht wie die System Builder im Dreierpack auf den Markt. Der Unterschied liegt aber nicht mehr nur in der Vermarktungsform. Es werden jetzt bestimmte – Business-Kunden-orientierte – Produkte als Multipacks angeboten, während andere – Consumer-orientierte – Geräte als FFP in den Markt gehen. Die Multipacks sind ab sofort zudem mit Europreisen ausgezeichnet. Die Angaben bei den System Builder waren noch in Dollar. Das soll den Händlern die Umrechnung ersparen und es zudem möglich machen, auch bei einem ständig wechselnden Dollarkurs vernünftig die Preise zu kalkulieren. Zudem können Fachhändler die Fünferpacks unabhängig von Bundles anbieten. Damit muss ein Unternehmen nicht erst PCs oder PC-Komponenten erwerben, um seine Mitarbeiter beispielsweise mit neuem Desktop-Zubehör-Set auszustatten. Problematisch war in der Vergangenheit außerdem der Service-Fall – zumeist mussten die Fachhändler den Service selbst leisten. Für alle Multipacks gelten ab sofort neue Product Support Services. Dadurch können sich Kunden statt an den Support der Distribution auch direkt an den Microsoft Support wenden.

Auch auf Green-IT-Aspekte hat der Hersteller Wert gelegt: Die Multipacks sind in hundertprozentig recyclebaren Kartons verpackt. Durch bewusst wenig Schrift ist auf einen Blick das enthaltene Produkt erkennbar. Zu jedem der fünf Geräte gibt es eine CD mit der benötigten Software sowie eine Anleitung. Speziell für Unternehmen, die im Office Communicator-Segment tätig sind, bietet Microsoft Hardware verschiedene Webcams auch im 80- beziehungsweise 50-Pack an.