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Gastbeitrag: Trainings auf dem Weg zum »Global Player«

PE-Abteilungen agieren meist noch national

Autor:Lars Bube • 1.4.2010 • ca. 0:55 Min

Diese Kompetenz fehlt auch den Personalentwicklungsabteilungen vieler deutscher Unternehmen. Ihre »multikulturelle Kompetenz« ist oft geringer ausgeprägt als die der Fachabteilungen. Denn im Gegensatz zu ihren Kollegen in den Marketing-, Einkaufs- sowie Forschungs- & Entwicklungsabteilungen sind die firmeninternen Personalentwickler nicht gezwungen, Tag für Tag mit ausländischen Kollegen oder Lieferanten zu kommunizieren. Ihnen fehlen solche Arbeitszusammenhänge, weil die Personalarbeit, sogar in vielen multinationalen Konzernen, noch weitgehend national strukturiert ist.

Entsprechend vorsichtig und zögerlich nähern sich die Personaler meist dem Thema internationale oder multinationale Personalentwicklung. Zu Recht! Denn die »deutsche« Führungskultur eines Unternehmens kann nicht eins zu eins auf die ausländischen Töchter übertragen werden, weil sie viele kulturell bedingte Elemente enthält. Dies beginnt bei der Art und Weise, Mitarbeiter zu führen, setzt sich über die Form der Zusammenarbeit im Arbeitsalltag fort und endet damit, wie Mitarbeiter für (nicht) erbrachte Leistungen gelobt und getadelt werden. Deshalb muss jedes Personalentwicklungskonzept eine nationale Interpretation erfahren - selbst wenn seine Grundmaximen grenzüberschreitend gelten.

*Ernesto Laraia ist Direktor des Bereichs »Internationale Personalentwicklung« bei der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner in Bruchsal. Er war in 24 Kulturen in über 350 PE- und Change Projekten tätig und arbeitet in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und Italienisch. Er lehrt an der KIT (Karlsruher Institute of Technology) Interkulturelles Projekt Management. (E-Mail: ernesto.laraia@kraus-und-partner.de)