Mobile Notrufsäulen mit 40t Gesamtgewicht
Der Berufsverband der Transportbranche, Camion Pro e.V., macht LKW auf deutschen Straßen mit GPS-Handys zu mobilen Notrufsäulen, um die Meldung und Lokalisierung von Unfällen zu verbessern.

Die über 2,5 Millionen in Deutschland zugelassenen Brummis sind einerseits wichtige Lieferanten um unseren täglichen Bedarf an verschiedensten Gütern zu garantieren. Andererseits geraten die Brummis und ihre Fahrer immer wieder ins Fadenkreuz der Autofahrer, ihrer Lobby und der Politiker. Gerade erst hat Verkehrsminister Tiefensee vorgeschlagen, LKW auf Autobahnen künftig ganz auf die rechte Spur zu verbannen. Dabei ist der Ruf der rollenden Warenlager schlechter als die Realität. So zeigen Untersuchungen etwa, dass die Trucker bei vielen Unfällen schneller reagieren und helfen als der Großteil der PKW-Fahrer, die nur möglichst schnell weiter vorankommen wollen.
Der Berufsverband der Transportbranche, Camion Pro e.V., will diese positive Rolle in Zusammenarbeit mit der Björn Steiger Stiftung und Telefónica O2 jetzt auch aktiv verstärken: Mittels GPS-Handys können LKW-Fahrer auf allen deutschen Straßen ab sofort bei Unfällen schnelle Hilfe leisten, indem sie schnell Notrufe absetzen und dazu gleich auch genaue GPS-Positionsangaben an die Helfer weitergeben. Andreas Mossyrsch, Vorstand des Camion Pro e.V., rechnet aufgrund der Erfahrungen des Verbandes mit reger Beteiligung: »Durch zahlreiche vorhergehende Projekte haben wir gesehen, wie hoch die Motivation und Professionalität der LKW-Fahrer ist, wenn es um Hilfeleistung geht. Wir sind uns sicher, dass die neue Aktion ’LKWs als fahrende Notrufsäule' zu einem Erfolg wird. Unser Ziel ist es, an die 10.000 LKW-Fahrer als GPS-Trucks auf die Straßen zu bringen«.
LKW-Fahrer, die sich als mobile Notrufsäule engagieren wollen, können sich auf der Internetseite des Verbandes (s.o.) für das Projekt registrieren. Wer noch kein GPS-Handy hat, kann dies dort gleich über O2 zu besonderen Konditionen beziehen. Mit diesem Projekt werden mehr LKWs – statt zu mehr Ärgernis – zu mehr Sicherheit für die Autofahrer. Vielleicht kann das Projekt also auch zu etwas mehr Verständnis zwischen den großen und kleinen Straßennutzern beitragen.