Teleiommunikation: Gebührenentwicklung

Mobiltelefonieren war 2006 um 10,7 Prozent billiger

12. September 2007, 8:51 Uhr | Bernd Reder

Die Preise für Mobiltelefonie sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr um mehr als 10 Prozent gesunken. Auch die Kosten für die Internet-Nutzung sanken drastisch.

Der Konkurrenzkampf zwischen den Mobilfunk-Netzbetreiber kam im vergangenen Jahr den Kunden zugute. Wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat, mussten sie für Telefondienstleistungen im Mobilfunk 10,7 Prozent weniger bezahlen als 2005.

Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Mobilfunk-Gebühren in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr hoch waren. Dazu trugen die überhöhten Gebühren für das Weiterleiten von Gesprächen (Roaming) in Netze im Ausland bei.

Auf Druck der Europäischen Union und der Bundesregierung überarbeiten die Netzbetreiber mittlerweile die Gebührenmodelle für das Roaming. Im Dezember kündigte beispielsweise T-Mobile an, ab 2007 die Preise für Telefonate in EU-Mitgliedsstaaten um bis zu 14 Prozent zu senken.

O2 geht davon aus, dass Netzbetreiber noch in diesem Jahr in Deutschland erste Mobilfunk-Flatrates anbieten werden. Damit dürfte sich die Preiserosion bei den Mobilfunk-Tarifen auch 2007 fortsetzen. Dazu werden Discount-Angebote beitragen, etwa »Simyo«, »Blau.de« oder »Simply«.

Kaum Änderungen bei Festnetzgebühren

Dagegen blieben die Preise für das Telefonieren über das Festnetz stabil. Im Vergleich zu 2005 mussten die Netzbetreiber im vergangenen Jahr die Gebühren »nur« um 0,2 Prozent senken.

Der größte Preisrückgang war mit 1,6 Prozent bei Gesprächen aus dem Festnetz in Mobilfunknetze zu beobachten. Die Gebühren für Auslandsgespräche sanken um 0,9 Prozent.

Offenkundig haben sich bei der Festnetztelefonie Voice-over-IP-Dienste wie »Skype« noch nicht bemerkbar gemacht. Das könnte sich im laufenden Jahr ändern.

Für die Internet-Nutzung mussten die Anwender 2006 an die 5,1 Prozent weniger bezahlen als im Jahr zuvor. Damit hat sich der Preisrückgang beschleunigt: 2005 betrug er 2,4 Prozent.

Auch hier machte sich der schärfere Wettbewerb zwischen den Anbietern bemerkbar. Er spiegelt sich nicht nur in niedrigeren Gebühren wider, sondern auch einem verbesserten Angebot, speziell bei DSL-Services.

So haben die meisten Anbieter von Breitband-Anschlüssen die Datenraten erhöht, teilweise bis auf 6 MBit/s, ohne die Preise zu erhöhen.

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