Zahlreiche kritische Kundenbewertungen beim Etailer Myby.de: Die Branche vermutet wirtschaftliche Probleme. Doch Geschäftsführer Daniel Boldin dementiert. Es handele sich lediglich um Lieferschwierigkeiten eines Distributions-Partners, die inzwischen ausgeräumt seien.
Myby-Geschäftsführer Daniel Boldin wird nicht müde, sein Unternehmen als »Online Elektro-Fachmarkt « anzupreisen. Und tatsächlich hebt sich der Ende 2007 von dem Handelskonzern Arcandor und dem Springer-Verlag auf den Weg gebrachte Etailer seit dem Start mit einer tadellosen Resonanz positiv von der Konkurrenz ab. Umso auffälliger, dass sich seit Mitte Dezember bei den einschlägigen Online-Plattformen wie Geizhals.at und Billiger.de die kritischen Kundenbewertungen häuften. So wurde in vielen Fällen beklagt, dass Angaben über die Produktverfügbarkeit nicht zutreffend seien und die Lieferung bereits bezahlter Artikel auf sich warten lasse.
Vor dem Hintergrund der jüngsten Turbulenzen bei Etailern wie Home of Hardware und BUG AG entstanden in Branchenkreisen schnell Gerüchte, wonach sich auch Myby in einer Problemlage befinde.
»Es gibt keine wirtschaftliche Schieflage«, nimmt Myby-Geschäftsführer Boldin gegenüber Computer Reseller News zu den Gerüchten Stellung. Im Gegenteil, mit einer Umsatzsteigerung von nahezu 200 Prozent im Vergleich zum Vorjahr habe das Weihnachtsgeschäft alle Erwartungen übertroffen. Und hier liege auch der Grund für die Häufung der negativen Bewertungen: »Einen Teil unserer Bestellungen wickeln wir direkt über Distributions- Partner ab«, so Boldin. »Bei einem dieser Partner kam es rund um Weihnachten zu einem Abarbeitungsstau, auf den wir erst spät hingewiesen wurden.« Insgesamt habe sich das Problem auf mehrere hundert Aufträge ausgewirkt. Myby habe sich gleich nach Bekanntwerden der Schwierigkeiten mit dem Distributor und den betroffenen Kunden in Verbindung gesetzt, denen man eine sofortige Stornierung ihrer Bestellungen angeboten habe. Inzwischen laufe die Abwicklung der Aufträge wieder ungestört.
Auch wenn bei Myby inzwischen wieder alles nach Plan läuft: »Als Perfektionist ärgere ich mich trotzdem sehr über die berechtigten negativen Kundenbewertungen «, so Boldin. Das gute Image bei den Kunden sei schließlich das wichtigste Kapital eines Etailers. Der Myby-Geschäftsführer hofft nun, durch eine gute Arbeit schnell wieder für positives Feedback sorgen zu können. Zudem wolle man die von den Lieferschwierigkeiten betroffenen Kunden zu Folgekäufen einladen, um so den entstandenen negativen Eindruck revidieren zu können.
Rückendeckung erhält Boldin dabei von dem Mutterkonzern Arcandor. »Sowohl umsatz- wie auch ergebnisseitig liegen wir über Plan.« Ein ähnliches Schicksal wie Home of Hardware, das nach anhaltenden Verlusten von dem Mehrheitseigner Premiere fallengelassen wurde, befürchtet Boldin nicht: »Es ist ein strategisches Ziel von Arcandor, seine Versandhandelssparte Primondo zu einem Internet-Kaufhaus zu machen. Als reiner Online-Spezialanbieter fühlen wir uns hier gut eingeordnet.«
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