Neoware verzeichnet erneut Umsatzrückgang
Nach dem zweiten rückläufigen Quartal in Folge zieht Neoware auch in Deutschland die Reißleine. Jörg Hesske verlässt das Unternehmen. Europachef Peter Bolton führt derzeit kommissarisch auch das Deutschlandgeschäft.
Thin Client-Hersteller Neoware hat auch das zweite Quartal seines laufenden Geschäftsjahres 2006/2007 mit einem Umsatzund Gewinnrückgang abgeschlossen. Das US-Unternehmen erwirtschaftete in den drei Monaten bis 31. Dezember 2006 einen Umsatz von 23,8 Millionen US-Dollar. Im Vorjahresquartal waren es noch 29,3 Millionen Dollar. Der Bruttogewinn sank von 12,9 Millionen Dollar im vierten Quartal 2005 auf 9,8 Millionen Dollar. Im operativen Geschäft verbuchte Neoware sogar einen Verlust von fast drei Millionen Dollar.
Das zweite Quartal des Vorjahres hatte Neoware noch mit dem besten Quartalsergebnis der Firmengeschichte abgeschlossen (CRN berichtete). Neoware-CEO Klaus Besier begründete das schlechte Ergebnis mit rückläufigen Aufträgen von einigen großen Enterprise-Kunden sowie den Auswirkungen der internen Restrukturierung. Aus diesen Gründen hätte das Unternehmen auch Verhandlungen für eine geplante Firmenübernahme im vierten Quartal wieder abgebrochen. Trotzdem halte Neoware an seiner Wachstumsstrategie durch Zukäufe fest, auch wenn der Fokus jetzt auf der Restrukturierung des Kerngeschäfts liege.
Nachdem bereits das erste Quartal am 30. September 2006 mit einem Umsatz- und Gewinneinbruch beendet wurde, zog der Hersteller jetzt Konsequenzen. Zum 15. Januar wurde der Vertrag mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Michael Kantrowitz, aufgelöst. Kantrowitz, der bereits im November 2006 als CEO von Klaus Besier abgelöst wurde, legte auch sein Amt als Aufsichtsrat nieder.
Branchengerüchten zufolge soll auch das Geschäft in Deutschland in den vergangenen beiden Quartalen nicht gut gelaufen sein. Jörg Hesske, General Manager Central & Eastern Europe, musste deshalb sein Amt niederlegen. Wie ein Unternehmenssprecher gegenüber Computer Reseller News bestätigte, werden die Geschäfte in Deutschland derzeit von Europachef Peter Bolton mitgeführt.