.Net: J2EE und .Net ? zwei feindliche Brüder

26. Februar 2004, 0:00 Uhr |

.Net: J2EE und .Net ? zwei feindliche Brüder. Java und .Net weisen zwar viele Unterschiede auf, sind sich aber in der Grundstruktur ähnlich. Tool-Anbieter wie Borland und Rational unterstützen Entwickler, welche die Brücke zwischen beiden Welten schlagen wollen.

.Net: J2EE und .Net ? zwei feindliche Brüder

.Net basiert auf zwei Pfeilern, dem Windows Server 2003 und der Entwicklungsumgebung Visual Studio .Net. Von Java unterscheidet sich die Microsoft-Plattform hauptsächlich durch proprietäre Komponenten wie .Net Framework Classes, die ADO.Net Data Sets und das .Net Remoting Protocol. Für Microsoft Bestands-Kunden stellt sich andererseits bei einer Migration von Altsystemen auf .Net das Problem, Programmiercode zu aktualisieren, der auf dem alten Component Object Model (COM) beruht. Der Hauptvorzug von .Net gegenüber COM ist, dass es die Common Language Runtime (CLR) enthält, die bessere Sicherheitsfeatures bietet und beispielsweise Buffer Overflows verhindert. Vor allem die in Visual Studio .Net enthaltene Programmiersprache C# profitiert stark von den CLR-Features.

C# ist die bevorzugte, aber nicht die einzige Programmiersprache für .Net: Microsoft selbst bietet noch andere Sprachen wie Visualbasic.Net oder J#. Außerdem gibt es Sprachen von Drittanbietern wie Microfocus, das die Cobol .Net-fähig gemacht hat, oder Delphi 8, mit der Borland den .Net-Standard um Funktionalitäten wie den Data Provider zur beschleunigten Datenbankentwicklung oder die Enterprise Core Objects anreichert.

Es wächst zusammen

Für die Verknüpfung von .Net mit der Java-Welt gibt es Lösungen von Tool-Anbietern. Dazu gehört seit dem Kauf von Rational ironischerweise IBM, als Verfechter von Java und Anbieter von Websphere klar gegen Microsoft positioniert. Just in dieser Woche hat Big Blue aber ein neues Programm aufgelegt, das in ähnlicher Weise wie das »Empower-Programm« von Microsoft (siehe separaten Bericht) Entwickler für .Net unterstützt. IBM scheint entschlossen zu sein, die Rational-Tools als Quasi-Standard für .Net-Entwickler zu etablieren und will diese auch über die traditionellen IBM-Partner vermarkten. Das so genannte »Power Pack für .Net« enthält DB2 sowie .Net-Versionen von Rational Software einschließlich Purify Plus für Windows. »Eine Entwicklungsumgebung wie Visual Studio .Net reicht für Software-Projekte nicht aus. Die Developer benötigen Tools, wie wir sie anbieten«, erklärt René Meyer, Senior Application Engineer, IBM Deutschland. Die Hauptlinie von Rational für .Net ist die Rose XDE-Produktfamilie, eine Kombilösung, die auch Parallelentwicklung für J2EE erlaubt.

Als wichtigster Wettbewerber von IBM Rational gilt Borland, das sich schon länger als Schweiz der Software-Welt versteht und strikte Neutralität im Streit J2EE gegen .Net wahrt: Eine Gesamtlösung ist die Application Lifecycle Management Solution für .Net. Dazu gehört Janeva 6: Die Software ermöglicht es beispielsweise, .Net-Anwendungen in J2EE- und CORBA-Umgebungen zu integrieren. Die Software funktioniert als Plug-In für Entwicklungsumgebungen, wie Microsoft Visual Studio.net oder Borland C#Builder. Letzterer zeichnet sich durch hohe Standardtreue sowie Unterstützung für modellgetriebene Entwicklung und gemischte Unternehmensumgebungen aus.

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