Der Systemverbund Nordanex bietet jetzt seinen Mitgliedern eine Zentralregulierung über die BFS Finance GmbH an. Einige der derzeit rund 30 Mitgliedsfirmen haben sich als Kommanditisten an der Gruppe beteiligt.

Die in Bremerhaven ansässige Fachhandelskooperation Nordanex verzeichnet derzeit etwa 30 Mitglieder (Computer Reseller News 40/06, Seite 10). Das sei, so Marketingleiter Thomas van der Schalck, für den Anfang »sehr ordentlich «. Schließlich existiere die Gruppe erst seit Anfang September. Dass dabei einige Mitglieder von Akcent Computerpartner zu Nordanex gewechselt haben, will er nicht weiter kommentieren. »Aber im ITK-Handel gibt es mehr als genug Händler, die noch keiner Kooperation angehören. Da sehen wir ein großes Potenzial für uns.«

Um für den Fachhandel interessant zu sein, hat Nordanex jetzt die bereits zum Start angekündigte Zentralregulierung mit der BFS Finanance GmbH unter Dach und Fach. Martina Warmbold- Brauns, Gründerin und Geschäftsführerin des Systemverbundes, dazu: »Die Zentralregulierung bietet unseren Systempartnern einen unvergleichlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Unternehmen, die sie nicht nutzen dürfen.« Für die Mitglieder der Gruppe bietet sich damit nicht nur eine Verbesserung der Liquidität, sondern bei entsprechender Bonität ein Zahlungsziel von bis zu 60 Tagen statt der durchschnittlich 30 Tage.

Zweifellos zählt die Zentralregulierung zu den tragenden Leistungen für Fachhandelskooperationen und Verbundgruppen. Vor allem für kleine und mittlere Handelsunternehmen bietet sie sich an. Denn mit diesem Finanzierungsangebot können die angeschlossenen und bonitätsgeprüften Händler die Forderungen der Lieferanten über die Zentrale der jeweiligen Kooperation abrechnen. Vorteil: Die Lieferanten, also Hersteller, Importeure und Distributoren, haben die Sicherheit, dass alle offenen Posten zu den vereinbarten Konditionen von den Zentralregulierern abgesichert sind. Zugleich brauchen sie keine Bonitätsprüfung der Händler vorzunehmen, da dies durch die zentralregulierenden Banken erledigt worden ist. Nachteil für die Lieferanten: In den meisten Fällen müssen sie die Kosten für die Zentralregulierung übernehmen, die ansonsten von den Kooperationen und Verbundgruppen beziehungsweise deren Mitglieder zu tragen wären. Und sie müssen alle Zahlungsmodalitäten mit den Kooperationszentralen klären, die bei Verhandlungen häufig selbstbewusster auftreten können, als viele Händler. Gerade die Distributoren sind nicht immer mit allem einverstanden, was Kooperationen für ihre Mitglieder durchdrücken. Zumal die Grossisten längst mit Hauslimits liquide Fachhändler an sich binden. Für die Händler wiederum bietet die Zentralregulierung finanzielle Vorteile wie beispielsweise verlängerte Zahlungsziele durch ihre Gruppen sowie Entlastung der Kreditlimits bei den Hausbanken und Sicherheit des Delkretereschutzes.

Als erfreulich bezeichnet der Nordanex-Marketingleiter das Interesse der Mitglieder an einer Beteiligung an der Gesellschaft. »Wir haben schon einige Händler in der Gruppe, die zugleich Komanditisten der Gesellschaft sind«, sagt er gegenüber Computer Reseller News. Ein Beispiel dafür sei Dieter Schumann in München, der zugleich das Regionalbüro repräsentiert. Van der Schalck ist sicher, dass dieses Modell künftig eine wichtige Rolle für die Kooperation spielen wird. Zurückhaltender äußert er sich auf die Frage nach den Lieferantenverträgen. »Einige Vereinbarungen haben wir schon, aber insgesamt braucht das seine Zeit.« Bis Ende des Jahres hofft er genauere Auskunft geben zu können. Die Zentrale mit Sitz in Bremerhaven, so der Marketingchef, arbeite derzeit mit drei Mitarbeitern, wobei der Marketingleiter und Partnerund Lieferantenbetreuerin Elke Rademaker zuvor bei Akcent tätig waren.

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