Nur fünf Stunden für Backup
Nur fünf Stunden für Backup Nach einer SAP-Einführung löste der Mercedes-Großhändler S&G die bisherige Backup-Lösung von IBM durch eine Datensicherungslösung ab, die sich besser in den neuen Kontext integriert und zudem billiger ist.

An insgesamt elf Mercedes-Benz Standorten in Baden-Württemberg sowie an weiteren fünf in Sachsen-Anhalt sind über 1300 Mitarbeiter für den Mercedes-Großvertreter S&G tätig. 700 davon haben direkten Zugriff auf die Computersysteme. Ihre Daten landen nach der Eingabe am lokalen Rechner direkt in der Zentrale in Karlsruhe, wo circa 40 Serversysteme in einer sogenannten Lampertz-Zelle betrieben werden. Dieser spezielle Sicherheitsraum schützt die Rechner vor äußeren Gefahren wie Feuer, Überschwemmung oder manueller Gewalt. Über Glasfaserkabel werden die Daten an einen Datensicherungsserver in einem separaten Gebäude auf dem Gelände übertragen, wo dann die Speicherung auf Bänder und Platten erfolgt. Bis Mitte 2006 wickelte die S&G ihre Datensicherung über den IBM Tivoli Storage Manager ab, doch durch die Einführung von SAP-Anwendungen wären Anpassungen und eine Nachlizenzierung notwendig geworden, erläutert Stefan Gössel, Leiter des Rechenzentrums. Eine solche Nachlizenzierung war den Autohändlern indes zu teuer und sie hielten nach Alternativen Ausschau. Mit der Software Time Navigator von Atempo fand man eine Sicherungs- und Archivierungssoftware, die zwar eine Sicherung der SAP-Datenbank MAXDB ursprünglich auch nicht unterstützte, bei der aber das benötigte zusätzliche Modul innerhalb kurzer Zeit entwickelt und nachgeliefert wurde, berichtet Gössel.
Volumenlizenzierung »Wir haben derzeit einen Datenbestand von circa 1,5 Terabyte und ein jährliches Wachstum von bis zu 20 Prozent. Deshalb ist es für uns sehr wichtig, dass wir die Daten in den kurzen Zeitfenstern, die uns zur Verfügung stehen, zuverlässig sichern können«, betont Stefan Gössel. Die Online-Zeit für die Anwender ist werktags von 6 Uhr morgens bis 0.30 Uhr nachts, sodass Backups nur innerhalb dieser fünfeinhalb Stunden stattfinden können und daher stufenweise ablaufen. So werden bestimmte Daten jede Nacht komplett gesichert, andere hingegen nur inkrementell und immer nur am Wochenende komplett. Trotz dieser unterschiedlichen Sicherungsmechanismen kann jederzeit ein genauer Datensatz zur Wiederherstellung identifiziert und abgerufen werden. Natürlich sei das System – wie jede Neuerung – anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, resümiert Gössel. Auch beim SAP-Modul sieht er Optimierungsmöglichkeiten, manche Funktionen seien noch etwas umständlich in der Handhabung. Doch die Vorteile überwiegen für den IT-Administrator: »Neben der generell sehr guten Funktionalität des Systems waren auch die Kosten für uns ausschlaggebend«, sagt der S&G-Admin. »Durch die Volumenlizenzierung bezahlen wir nur die Datenmenge, die wir tatsächlich sichern.«
Janka Kreißl ist freie Journalistin in Augsburg