Open Source und Entlassungen: Neuer Sun-Chef greift durch

8. Juni 2006, 0:00 Uhr | Werner Fritsch
Jonathan Schwartz, CEO von Sun Foto: Sun

Open Source und Entlassungen: Neuer Sun-Chef greift durch. Ende April ist Jonathan Schwartz dem Gründer Scott McNealy als CEO von Sun Microsystems nachgefolgt. Er soll den Server- und Workstation-Hersteller endlich aus den roten Zahlen bringen und an bessere Zeiten anknüpfen. Zwei einschneidende ...

Open Source und Entlassungen: Neuer Sun-Chef greift durch

Ende April ist Jonathan Schwartz dem Gründer Scott McNealy als CEO von Sun Microsystems nachgefolgt. Er soll den Server- und Workstation-Hersteller endlich aus den roten Zahlen bringen und an bessere Zeiten anknüpfen. Zwei einschneidende Entscheidungen hat er bereits ge­troffen, während sein Vorgänger in beiden Fällen jahrelang gezaudert hatte. Zunächst wurde auf der Entwicklerkonferenz Java One in San Francisco verkündet, dass Java sobald möglich Open Source werden solle. Lizenznehmer wie IBM, aber auch Vertreter der Open-Source-Szene hatten dies seit langem gefordert. Schwartz erwartet durch die Offenlegung weiteren Zulauf. Das Unix-Derivat von Sun und auch die auf Java beruhende Middleware-Suite sind bereits quelloffen. Kurz darauf folgte der zweite Schlag: Sun wird in den nächsten sechs Monaten weltweit rund 5000 Stellen abbauen, was 13 Prozent der Beschäftigten entspricht. Zunächst wird diese Restrukturierung 340 bis 500 Millionen Dollar kosten, aber danach erwartet Schwartz jährliche Einsparungen von 480 bis 590 Millionen Dollar. Analysten hatten solche kostensenkenden Maßnahmen seit langem gefordert.
Dieses Geschäftsjahr, das am 30. Juni endet, wird Sun
voraussichtlich zum fünften Mal in Folge mit Verlust abschließen. Im kommenden Geschäftsjahr hingegen will der CEO bezogen auf den Umsatz mindestens vier Prozent Gewinn erwirtschaften, langfristig wünscht er sich zehn. Im ersten Quartal 2006 konnte Sun auf dem Server-Markt dank neuer und billigerer Produkte bereits Marktanteile zurückgewinnen.


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