Oracle macht Zugeständnisse. Oracle-Chef Larry Ellison, eine der markantesten Gestalten in der IT-Branche, scheint konzilianter zu werden.
Larry Ellison
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Erstens erhöhte er das Angebot an die Peoplesoft-Aktionäre kräftig auf jetzt 26 Dollar pro Anteilsschein. Das Management des ERP-Spezialisten bleibt jedoch unwillig, außerdem gibt es aus dem US-Justizministerium nun eine Empfehlung gegen die Übernahme. Auch die europäischen Aufsichtsbehörden prüfen den Fall. Zweitens nutzt Ellison die Markteinführung des Datenbanksystems 10g für eine Preissenkung: Die Standard Edition für kleine und mittlere Unternehmen kostet nun 4995 Dollar und damit 1000 Dollar weniger als die Vorgängerversion, außerdem gibt es die Real-Application-Cluster-Technologie ohne Aufpreis dazu. Der Wettbewerbsdruck von Microsoft und IBM zeigt offenbar Wirkungen. Drittens revidiert der Oracle-Gründer seine Auffassung, den Anwendern wenn irgend möglich die eigene Applikationssuite als ganze zu verkaufen und damit alle Bedürfnisse abzudecken (siehe InformationWeek 16/2001, Seite 48 ff.): Applikationen aus dem eigenen Haus mit denen anderer Hersteller zu verbinden soll künftig leichter werden. Viertens hat CEO Ellison den Chairman-Posten an seinen CFO Jeff Henley abgegeben. Um die internen Angelegenheiten kümmert sich bei Oracle ansonsten Safra Catz, um die externen Charles Phillips.