Paypal wird sicherer - und teurer
Der Bezahlservice Paypal geht auf die Bedürfnisse seiner Kunden ein und bietet ab sofort einen erweiterten Verkäuferschutz. Doch der Service hat seinen Preis: Ende September tritt ein neues Gebührenmodell in Kraft, das unter dem Strich eine Preiserhöhung bedeutet.
Mit einem neuen Gebührenmodell will der zur E-Commerce- PlattformEbay gehörende Bezahlservice Paypal für eine Vereinfachung des Zahlungsempfangs sorgen. So unterscheidet der Payment- Anbieter ab 25. September 2008 nur noch zwischen Zahlungen aus Euro-Ländern und Nicht- Euro-Ländern. Bisher sind die Gebühren für den Geldempfang zwischen Deutschland, sonstigen Euro-Ländern und den Nicht- Euro-Ländern gestaffelt. Während derzeit für eine Paypal-Zahlung beispielsweise aus Österreich noch standardmäßig Gebühren zwischen 2,4 und 3,5 Prozent des Zahlungsbetrags anfallen, verringert sich die Provisionshöhe künftig auf 1,2 bis 1,9 Prozent.
Dennoch wird Paypal ab Ende September für viele Kunden unter dem Strich wohl eher teurer werden. Verantwortlich dafür ist die Neugestaltung der Bemessungsgrenzen für die Paypal-Gebühren: Während bei Bezahlungen im Inland der Grundpreis von 1,9 Prozent bisher bereits ab einem Monatsumsatz von mehr als 1.000 Euro auf 1,6 Prozent sank, gilt künftig erst ab einem Monatsbetrag von über 5.000 Euro ein Provisionssatz von 1,7 Prozent. Für Großkunden mit einem monatlichen Umsatz von mehr als 50.000 Euro erhöht sich die Paypal- Gebühr von 0,9 Prozent auf 1,2 Prozent. Der pro Transaktion berechnete Festpreisanteil von 0,35 Euro bleibt unverändert.
Doch Paypal bietet seinen Kunden neben der Peitsche auch Zuckerbrot: Während das neue Gebührenmodell viele Händler – vor allem in der margenschwachen ITBranche – ärgern wird, kommen die ebenfalls beschlossenen Änderungen beim Verkäuferschutz den Bedürfnissen der Shopbetreiber entgegen. Der Sicherheitsmechanismus greift künftig nicht nur bei Rückbuchungen von Lastschriften und innerdeutschen Kreditkartenzahlungen, sondern auch bei internationalen Kreditkartenzahlungen – und das in unbegrenzter Höhe. Das bisherige Jahreslimit von 4.000 Euro wird aufgehoben.
Der Paypal-Verkäuferschutz deckt nun eine Reihe von Risiken beim Online-Handel ab. So wird bei der Verwendung des Lastschriftverfahrens für Rücklastschriften, Kontounterdeckung und Kontomissbrauch gehaftet. Ebenfalls durch den Service abgedeckt sind Rückbuchungen von Kreditkartenzahlungen sowie ungerechtfertigte Käuferbeschwerden. Um den Verkäuferschutz beanspruchen zu können, müssen Paypal-Anwender bei Beträgen von über 25 Euro einen Versandnachweis vorlegen. Zudem muss der Artikel zeitnah, möglichst innerhalb von sieben Tagen, an die in den Transaktionsdetails hinterlegte Adresse des Käufers versandt werden.