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VMWare GSX-Server 3.0

PC-Fälscher, der dritte

In der dritten Version holt der VMWare-GSX-Server den funktionellen Vorsprung der Workstation 4 ein und offeriert neue Netzwerkfunktionen.

Autor:Andreas Stolzenberger • 26.9.2007 • ca. 1:35 Min

Produkt: GSX-Server 3.0

Hersteller: VMWare

Web: www.vmware.com

Preis: ca. 3000 EU (2-CPU-Version), 6000 EU (4-CPU-VersionBestehende GSX-Kunden mit Support-Vertrag erhalten ein kostenfreies Update.

VMWare erzeugt und verwaltet virtuelle PC-Umgebungen. Damit kann ein PC parallel mehrere verschiedene Betriebssysteme laufen lassen. Der VMWare-GSX-Server arbeitet auf einem üppig ausgerüsteten Linux- oder Windows-PC und stellt virtuelle Maschinen über das LAN zur Verfügung. Bislang lag der Funktionsumfang der Servervariante um einen Versionsschritt hinter der Workstation, nun holt GSX 3 Workstation 4 ein und legt noch ein paar Details obenauf.

Trotz des kleinen Schrittes von Version 2.5 zu 3.0 ändert sich ziemlich viel, vor allem aus der Sicht der Gastsysteme, so dass ein Upgrade Planung erfordert. Der GSX-Server 3.0 simuliert andere Grafik-, Netzwerk- und SCSI-Adapter, so dass bestehende virtuelle Maschinen des GSX 2.5 neue Treiber verlangen und auch eine aktualisierte Version der VMWare-Tools benötigen. Mit der Version 3 führt auch der GSX-Server gemeinsame Ordner ein. Dabei können Gastsysteme direkt auf einzelne Verzeichnisse des Host-Systems zugreifen. Diese Option arbeitet mit Windows- und Linux-Clients. Linux muss dazu einen VMWare-eigenen Dateisystemtreiber einrichten.

Die Gast-Tools des GSX 2.5 gaben sich bei NT4-Clients mit dem Service-Pack 5 zufrieden, die Tools des GSX 3 fordern das Service-Pack 6. Das BIOS der virtuellen Maschinen ändert sich gravierend. Endlich erstellt der GSX-Server dann aber die neuen Maschinen in der lokalen Zeitzone. Das Quick-Boot-BIOS kann neue virtuelle Systeme über PXE vom LAN starten. Auch Host-seitig hat sich ein wenig geändert. Der GSX-Server 3.0 für Windows lehnt es ab, auf einem Domain-Controller installiert zu werden – diese Einschränkung gab es beim Vorgänger nicht. Problemlos installiert der GSX-Server hingegen die Web-Admin-GUI auf dem Webserver des Hostsystems, jetzt auch bei Windows-2003-Servern.

Vielfältige Änderungen finden sich auch im GSX-Client. Die GUI arbeitet nun wie die Workstation 4. Der Nutzer kann mehrere virtuelle Maschinen in einem Client-Fenster öffnen und über Reiter zwischen den Maschinen hin- und herschalten. Auch arbeitet endlich der Full-Screen-Mode auf VMWare-Clients.

Alles in allem ist der GSX-Server 3.0 ein sehr gelungenes Update, welches die Funktionalität und Performance der virtuellen Maschinen, erheblich verbessert. Allerdings verursacht das Update gravierende Änderungen an der simulierten Hardware und erfordert, dass der Administrator alle bestehenden virtuellen Maschinen umkonfiguriert und mit neuen Treibern und Tools versieht. [ ast ]