Markenrechte für Europa gesichert

PC-Ware baut Comparex Deutschland wieder auf

10. November 2009, 8:17 Uhr | Nadine Kasszian

PC-Ware gründet mit ehemaligen Mitarbeitern der insolventen Comparex Deutschland ein neues Unternehmen. Die Comparex PC-Ware Deutschland GmbH bietet ein vollständiges Systemhaus-Portfolio an.

Bei dem Durcheinander, das die Insolvenz der TDMi-Gruppe nach sich gezogen hat, ist leicht zu übersehen, dass bisher noch nicht in vollem Umfang klar war, was mit der insolventen Comparex Deutschland geschehen ist. Schließlich hat die Comparex Deutschland zusammen mit der Comparex Services die Insolvenz der gesamten Gruppe verursacht.

In den vergangenen Monaten wurde ein Unternehmen nach dem anderen aus der TDMi-Gruppe herausgekauft (CRN berichtete). Arxes ging zu einem Großteil an die Datagroup. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von TDMi, Detlef Linde, hat Becom in Form eines Management-Buyout aus der TDMi herausgekauft. Allgeier IT Solutions hat Comparex Services akquiriert.

Wie sich jetzt zeigt, war die Zukunft des Infrastruktur-Dienstleisters Comparex bereits wenige Tage nach der Insolvenz besiegelt. PC-Ware hat rund 70 Mitarbeiter der insolventen Comparex eingestellt. PC-Ware-Chef Klaus Elsbacher hat auf diese Weise unter dem Dach der PC-Ware eine neue Comparex gegründet – unter dem Namen »Comparex PC-Ware Deutschland GmbH«. Das Unternehmen ist aus der ehemaligen PC-Ware Financial Service GmbH entstanden, die zuvor im Grunde eine leere Hülle dargestellt hat, über die Finanzdienstleistungen vermittelt wurden.

Das Portfolio der neuen Gesellschaft umfasst laut Unternehmensregister »die Beratung sowie die Entwicklung, die Durchführung und die Betreuung von Projekten auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologien einschließlich der Software-Entwicklung, der Schulung, dem entsprechenden Service sowie dem Handel mit und dem Vertrieb von Produkten aus diesen Bereichen, insbesondere der Soft- und Hardware, des Zubehörs und der Kommunikationstechnik.« Das heißt, das vollständige Systemhaus-Portfolio der ehemaligen Comparex Deutschland bleibt erhalten. Während sich PC-Ware im September aus dem Handelsgeschäft zurückgezogen hat, bietet Comparex PC-Ware demzufolge weiter Hardware an.

Rechte gesichert

Dass Elsbacher ein Interesse daran hat, Comparex Deutschland weiterzuführen, erklärt sich sowohl aus seiner eigenen als auch aus der PC-Ware-Geschichte.

Vor zwei Jahren hatte PC-Ware die Comparex-Ländergesellschaften in Österreich, Spanien, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ungarn, Polen und Rumänien übernommen. Mitte Oktober folgten dann die Comparex-Reste: Comparex Belgium SA/NV, Data Centre Services SA/NV (Belgien) sowie Comparex Luxembourg SA wurden ebenfalls Mitglied der PC-Ware-Gruppe. Im selben Atemzug hat sich der Dienstleister umfassende europaweite (in vereinzelten Ländern weltweite) Rechte an der Marke »Comparex« gesichert, die an die PC-Ware-Gruppe übergehen. Elsbacher selbst ist seit 1994 bei verschiedenen Comparex-Gesellschaften tätig und war seit 2007 Alleinvorstand der Comparex Espana S.A.. Der ehemalige PC-Ware Chef Knut Löschke, im Juni aus dem Systemhaus ausgeschieden, hatte Comparex Deutschland allerdings nie für eine lohnende Investition gehalten.


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